Wann haben Sie sich bei einer Krise mal so richtig verschätzt?
Bei der Aschewolke vor fünf Jahren zum Beispiel. Da dachten wir erst: Ach, was stört uns ein Vulkanausbruch in Island (lacht). Niemand hat geglaubt, dass uns das beeinflussen könnte. Dann gab es irgendwann die ersten Luftraumstörungen und wir dachten: Na gut, vielleicht müssen wir uns das angucken. Später war der gesamte Luftraum gesperrt, da hatte die Aschewolke dann bei uns auch oberste Priorität. Aber so eine Krise verändert sich ja auch in ihrem Verlauf, und auch je mehr man darüber erfährt.
Kann man Krisen üben?
Wir machen das sogar mehrmals im Jahr. Wir haben eine gruppenweite Krisenübung, an der alle Märkte teilnehmen und wir auch unsere Fluglinie Condor einbeziehen. Das sind fünf Stunden Stress pur. Aber das ist wichtig, damit jeder weiß, was er zu tun hat. In Krisensituationen bleibt wenig Raum für Improvisation. Würden wir anfangen zu improvisieren, hätten wir ein Problem, dann gäbe es Chaos. Das hat die Branche nach dem 11. September 2001 lernen müssen, und auch nach dem Tsunami 2004 in Süd-Ost-Asien. Diese entsetzliche Vorfälle haben insgesamt zu einer starken Professionalisierung des Krisenmanagements geführt.
Mit diesen Programmen wird Ihr Mobiltelefon zur Notrufzentrale
Ob ein Notruf in Dschibuti, die Nummer der deutschen Botschaft in Peking oder die Hotline vom Auto Club Europa: Über diese App können Sie 2000 Notrufnummern aus 194 Ländern abrufen.
Wird Ihr iPhone mit sensiblen privaten und Firmendaten gestohlen, ist der Ärger groß. Mithilfe dieser App und der Internet-Seite icloud.com können Sie Ihr iPhone von jedem externen Rechner orten und sensible Daten löschen.
Ein Knopfdruck – und Ihr Hilferuf landet bei der Notrufzentrale des jeweiligen Landes. Sie können auch Gebiete markieren – sobald Sie diese verlassen, werden Sie per Alarm gewarnt.
Diese App alarmiert Sie in drei Gefahrenabstufungen bei Erdbeben, Fluten und Sicherheitsbedrohungen. Die höchste Stufe ertönt auch, wenn das Telefon stummgeschaltet ist.
Worauf achten Sie, wenn Sie selbst in den Urlaub fahren?
Ich informiere mich vorher gezielt. Aber zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ergreife ich nicht. Wenn man es statistisch betrachtet, ist eine Autofahrt nach Bayern gefährlicher als ein Urlaub in Asien. In Deutschland geht ja auch jeder weiterhin ins Fußballstadion und auf Konzerte. Ich denke, wir müssen alle damit leben, dass die Welt etwas unsicherer geworden ist. Das ist allgemeines Lebensrisiko.