Lebensmittelmogeleien Was Sie im Restaurant bestellen – und was Sie bekommen

Nicht nur bei Fertigprodukten im Kühlregal ist nicht das drin, was drauf steht, auch in Restaurants wird getrickst. Um höhere Gewinne zu machen, bekommen Gäste oft nicht das, was sie bestellt haben.

MineralwasserWer ein Mineralwasser bestellt, bekommt unter Umständen auch einfach nur aufgesprudeltes Leitungswasser oder billiges Wasser vom Discounter - umgefüllt in schicke Flaschen teurer Marken. Der Grund ist klar: So lässt sich Geld sparen. Wer nur "ein Wasser" bestellt, anstatt explizit ein Mineralwasser, darf leider auch nicht mehr erwarten. Diese und weitere Schummeleien in der Gastronomie prangert die Verbraucherzentrale Hamburg in ihrer Mogelliste an. Quelle: dpa
SchafskäseStatt Feta beziehungsweise Schafskäse wird gerne der billigere Hirtenkäse aus Kuhmilch serviert. Im schlimmsten Fall landet das bis zu 40 Prozent billigere Schafskäseimitat auf dem Teller. Es enthält unter anderem Wasser, Pflanzenfett, Geschmacksverstärker und Milcheiweiß. Erkennen kann der Gast diesen Betrug an der Konsistenz des vermeintlichen Käses. Wo das Original eher porös ist, besteht das Imitat aus einer homogenen, schnittfesten Masse. Quelle: dapd
KäseAuch beim Käse auf Pizza oder sonstigen überbackenen Gerichten wird gern geschummelt. So findet sich laut Verbraucherschützern in Restaurants gerne Analogkäse, also ebenfalls eine Mischung aus Wasser, Pflanzenfett und Milcheiweiß, auf Aufläufen und Co. Prinzipiell müsste dies in der Speisekarte als "Pizzabelag mit Pflanzenfett" gekennzeichnet werden. Wirte, die nur "überbacken" auf die Karte schreiben, umgehen den Hinweis auf die Mogelpackung und sind somit rechtlich abgesichert. Welche Lebensmittelkennzeichnungen noch alle legal sind, erfahren Sie übrigens hier. Quelle: dapd
SchinkenGleiches gilt für den Schinken auf der Pizza, im Salat oder zum Spargel: Statt Kochschinken landet gerne das billige Formfleisch oder Schinkenimitat auf dem Teller. Letzteres besteht aus einem schnittfesten Gel, das 40 bis 60 Prozent Fleischstücke, Wasser, Stärke und Soja enthält. Zu erkennen sind die Imitate nur mit Hilfe eines Mikroskops. Wer künstlichen Schinken serviert, müsste das als "Pizzabelag aus Vorderschinkenanteilen nach Brühwurstart zusammengefügt" oder "Formfleischschinken aus Schinkenteilen zusammengefügt" deklarieren. Bei Tests sind im letzten Jahr 40 bis 50 Prozent des in Restaurants servierten Schinkens beanstandet worden. Quelle: dpa/dpaweb
SchnitzelDer gängige Schnitzelbetrug ist da noch deutlich weniger unappetitlich: Wer ein Wiener Schnitzel bestellt, erwartet ein speziell paniertes Kalbsschnitzel. Alles andere müsste als "Schnitzel Wiener Art" bezeichnet werden. Tester bekamen stattdessen sowohl panierte Puten- als auch Schweineschnitzel. Quelle: dpa
KartoffelgerichteStatt frischer Kartoffeln finden - ebenfalls aus Kostengründen - oft Kartoffeln aus dem Glas den Weg in deutsche Restaurantküchen. Auch bei Bratkartoffeln oder Gratins ist die Variante aus der Tüte ein oft verwendeter Ersatz. Quelle: dpa
WeinbergschneckenUnd auch in Feinkostrestaurants sind Gäste nicht vor Mogelpackungen gefeit: Statt den verhältnismäßig teuren Weinbergschnecken verirrt sich auch die ein oder andere günstige Achatschnecke in Pfannen und Töpfe. Quelle: dpa
MeeresfrüchteGleiches gilt für Schalentiere aus dem Wasser: Statt der bestellten Scampi gibt es die nur halb so teuren - und deutlich kleineren - Garnelen. Natürlich zum vollem Scampi-Preis. Und auch bei der Pasta oder dem Salat mit Meeresfrüchten wird gern an teuren Tieren gespart. Das Krebsfleischimitat Surimi senkt die Kosten für den Gastronom, die Margen sind also höher. Surimi besteht übrigens aus Fischresten, Fischeiweiß, Aromen und Farbstoffen. Wegen seiner grellen Farbe und der glatten Oberfläche lässt sich der Möchtegernkrebs auch undeklariert jedoch relativ gut erkennen. Quelle: Fotolia
WasabiWeniger einfach ist das Enttarnen von falschem Wasabi - zumindest für denjenigen, der noch nie echten gegessen hat. Was hierzulande in abgepacktem Sushi und auch in so manchem Sushi-Restaurant als Wasabi serviert wird, ist nichts anderes als aromatisierter, gefärbter Senf. Quelle: REUTERS
Kuchen und TortenGastronomen, die statt selbstgemachtem Kuchen, Torten oder Waffeln entsprechende Tiefkühlprodukte einsetzen, sparen Zeit, Arbeit und somit Personalkosten. Dementsprechend häufig landet TK-Ware auf dem Dessertteller. Quelle: dpa
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