Luftfahrt: Die wichtigsten Passagierflugzeuge

Airbus A320 Familie

Die Flieger der Airbus A320-Familie sind die meistverkauften Passagierflugzeuge. Anfang der Achtzigerjahre war die Maschine eine kleine Revolution, weil Airbus weitgehend auf Computerisierung setzte und das Flugzeug als Familie aus Modellen verschiedener Größe anbot. Die Kommunalität ersparte den Fluglinien aufwändige Schulungen, weil die Piloten nun ohne große Zusatztrainings eine andere Maschine fliegen konnten. Angesichts der wachsenden Konkurrenz und rapide steigender Spritpreise bietet Airbus seit Ende 2010 den in großen Teilen überarbeiteten Nachfolger A320 NEO.

Texte und Recherche: Rüdiger Kiani-Kreß

Stand: 1. November 2011

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Airbus A320 NEO Familie

Beim jüngsten Airbus-Modell steht das "NEO" steht nicht für Erneuerung, sondern für "new engine option" – neue Triebwerks Möglichkeit. Weil die runderneuerte Fassung des Airbus-Bestsellers A320 bis zu 15 Prozent niedrigere Betriebskosten hat, lohnt sich der höhere Listenpreis von sieben Millionen Dollar für die Fluglinien innerhalb weniger Jahre. Für den Vorteil sorgen vor allem die neuen Triebwerke, die bis zu 20 Prozent weniger Sprit schlucken. Die Neuerung ist freilich noch nicht das Ende. Intern arbeitet Airbus längst an einem echten Nachfolger namens A30X. Die Indienststellung wurde zuletzt auf das Jahr 2030 verschoben.

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Boeing 737 NG Familie

Rein von den Zahlen ist die Boeing 737 das meistverkaufte Linienflugzeug. Doch die heutige Ausgabe mit dem Kürzel "NG" für „Next Generation“ hat mit dem erstem Flieger aus den 60er Jahren praktisch nur noch das Rumpfdesign und den Namen gemeinsam. Alles andere wie Innenleben, Triebwerke oder Elektronik hat der US-Konzern bei der NG zwischen zwei und vier Mal renoviert.

Unter dem Druck des A320 Neo bietet Boeing seit dem Sommer 2011 die 737MAX an, die sich von der NG vor allem durch neue Triebwerke unterscheidet.

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Boeing 737 MAX

Der Name täuscht: eigentlich sollte die insgesamt fünfte Generation des Boeing-Bestsellers 737 MIN heißen. Denn unter dem Strich sind die Veränderungen zur NG genannten vorigen Auflage des Flugzeugs eher gering. Wie Airbus beim A320 Neo hat auch Boeing fast nur die Triebwerke erneuert und senkt den Spritverbrauch um gut zehn Prozent. Es könnte freilich mehr sein. Doch wegen des im Vergleich zum A320 etwas kleineren Fahrwerks passen keine größeren und sparsameren Triebwerke unter den Flügel.

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Bombardier CRJ

Die klassischen Jets für den Regionalverkehr mit kurzen Strecken und wenigen Passagieren begannen ihr Leben als eine Art Ableger eines Privatjets aus den Siebzigerjahren. Das Geschäft lief gut bis der brasilianische Hersteller Embraer zeigte, dass auch kleine Flugzeuge den gleichen Komfort wie größere Maschinen bieten können. Dann brachte Bombardier die aktuelle Next-Gen-Version mit mehr Komfort und niedrigeren Kosten. Doch das brachte letztlich bis heute keine Wende. Darum bietet Bombardier die C-Serie.

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Bombardier C-Series

Nach den Fehlern bei den CRJ-Jets hat der kanadische Mischkonzern Bombardier mit seiner neuen C-Series eigentlich alles richtig gemacht. Dank leichterer Materialien und neuer Triebwerke sind die Betriebskosten niedrig, mit Platz für 100 bis 145 Kunden stimmt die Größe und beim Passagier-Komfort übertrifft das neue Modell die heute üblichen Jets deutlich. Doch bislang ist die Maschine kein Kassenschlager, weil letztlich der neue Airbus A320 Neo oder die Boeing 737 MAX ebenso gut sind. Zudem lockt Comac aus China mit einem billigeren Modell.

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Comac C919

Für andere Hersteller ist ein neues Modell durch die hohen Entwicklungskosten riskant. Zu den Ausnahmen zählt die Commercial Aircraft Corporation of China oder kurz Comac. Das Unternehmen hat fast völlig freie Hand bei seinem einzigen Ziel: eine wettbewerbsfähige Luftfahrtindustrie zu schaffen. Zwar ist unklar, wie gut die C919 technisch ist und ob es ein weltweites Servicenetz gibt. Aber auch das wäre kein Problem. Wie bei den Autos gilt: Wenn das aktuelle Modell noch kein weltweiter Erfolg ist, dann eben das nächste.

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Embraer E-Jets

Der Hersteller aus Brasilien zeigt, wie man quasi aus dem Nichts einen Weltbestseller schafft: Unbelastet von Traditionen und mit Geld aus dem Rüstungsgeschäft begann Embraer quasi mit einem leeren Blatt und mangels Vorläufermodellen ohne die Versuchung bewährte Dinge zu übernehmen weil das finanziell weniger riskant ist. Heraus kam ein Flieger, der Kunden mit mehr Komfort und Airlines mit niedrigeren Kosten erfreute. Und der Aufstieg von Embraer geht weiter. Die Ingenieure brüten bereits an einem noch größeren Jet.

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