Lufthansa Airline und Piloten gehen in Schlichtung

Die Piloten und Lufthansa haben sich im Tarifkonflikt auf eine Schlichtung geeinigt. Bis Ende Januar soll das Ergebnis vorliegen – in dieser Zeit wollen die Piloten auf weitere Streiks verzichten.

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Schlichtung bei Lufthansa

Die Lufthansa und die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) wollen ihren jahrelangen Tarifkonflikt mithilfe eines externen Vermittlers lösen. Man haben sich darauf geeinigt, gemeinsam einen Schlichter zum Vergütungstarifvertrag anzurufen, teilten beide Seiten am Freitag in Frankfurt mit. Wer die Rolle übernimmt, wurde nicht mitgeteilt. Die Schlichtung soll bis Ende Januar abgeschlossen sein. Bis dahin dürften Passagiere von erneuten Streiks verschont bleiben.

Die Piloten hatten zuletzt in der 14. Streikrunde sechs Tage lang die Arbeit niedergelegt. Rund 4450 Flüge mit 525.000 betroffenen Passagieren blieben Ende November am Boden. Lufthansa entstand ein Schaden von rund 100 Millionen Euro. Der vorherige Tarifvertrag war bereits im Mai 2012 ausgelaufen. Seitdem haben sich beide Seiten verhakt.

Der Konzern hatte den Piloten zuletzt 4,4 Prozent mehr Gehalt und eine Einmalzahlung von 1,8 Monatsgehältern bis Mitte 2018 angeboten. Dies knüpfte Lufthansa nicht mehr an andere noch ungelöste Tarifthemen wie die Übergangsversorgung oder die Betriebsrenten der Piloten. Die VC hat bei einer kürzeren Laufzeit bis Ende April 2017 Gehaltsverbesserungen von zusammen 22 Prozent verlangt. Darin enthalten sind Nachzahlungen für vier Jahre.

In der Schlichtung geht es nun ausschließlich um den Vergütungstarifvertrag. Bezogen darauf gelte die Friedenspflicht, erklärten beide Parteien. Wegen Gehaltsfragen sind damit Streiks bis Ende Januar ausgeschlossen. Arbeitsniederlegungen der Piloten wegen anderer Streitthemen bleiben zwar theoretisch möglich, sind aber unwahrscheinlich. Dies würde die Gespräche belasten.

„Wir wollen gemeinsam mit der VC einen langfristigen Tariffrieden erreichen“, sagte Bettina Volkens, Personal-Vorstand bei Lufthansa. Man sei zuversichtlich, eine Einigung zu finden. Ein Sprecher von VC erklärte, mit der Konzentration auf die Vergütung seien die Verhandlungen nicht mehr so kompliziert. Zwar liege man bei den Gehältern noch weit auseinander, doch der 31. Januar sei ein „durchaus realistischer Zeitraum“, um eine Lösung zu finden.

Zur Person des Schlichters äußerten sich beide Seiten nicht. Man wolle einen ungestörten und effizienten Schlichtungsprozess gewährleisten, hieß es.

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