Lufthansa Piloten beenden Gespräche im Tarifkonflikt

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Streiks sind nicht in Sicht

Die Lufthansa bot der Gewerkschaft postwendend an, die jüngste Verhandlungsrunde fortzusetzen. Ziel sei es weiter, gemeinsam mit der VC "eine Gesamtlösung aller Tarifthemen für die rund 5400 Piloten im Konzerntarifvertrag zu erarbeiten", sagte ein Konzern-Sprecher. Dennoch dürfte zwischen den Konfliktparteien zunächst einmal Funkstille einkehren. Denn die Lufthansa und die Piloten wollten eigentlich ausloten, ob es sich lohnt, offizielle Tarifverhandlungen zu führen. Aus Verhandlungskreisen hieß es, eine Option sei, nun in getrennten Tarifgesprächen einzelne Themen anzugehen. Streiks sind vorerst ausgeschlossen. Denn um einen Arbeitskampf rechtlich abzusichern, müssten zunächst ernsthafte Verhandlungen geführt und diese dann formal für gescheitert erklärt werden.

Piloten-Streiks bei der Lufthansa

Anleger reagierten verschnupft auf die Aussicht, dass sich eine Lösung des Streits weiter verzögert. Die Lufthansa-Aktie war mit einem Minus von rund zwei Prozent einer der größten Verlierer im Leitindex Dax. Branchenexperten sehen ein Kostenproblem auf Deutschlands größte Airline zukommen, falls sie den Konflikt nicht bald löst. "Die Märkte sind schwierig und es wird noch schwieriger - vor allem wenn der Ölpreis wieder steigt", sagte ein Analyst, der namentlich nicht genannt werden wollte. "Vielleicht muss das Unternehmen durch dieses Tal gehen, bevor die Leute bereit sind, sich zu bewegen."

Mit zwei Berufsgruppen hat die Lufthansa ihren Streit zuletzt beigelegt. Mit der Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo einigte sich der Konzern Anfang Juli auf einen neuen Tarifvertrag für 19.000 Stewards und Stewardessen. Ende 2015 erzielte der Vorstand auch einen Abschluss mit Verdi für die 30.000 Beschäftigten des Bodenpersonals und anderer Konzerntöchter.

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