McDonald's Der Burger wird künftig am Tisch serviert

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Die Suche nach Lösungen

In Frankfurt wird zudem das neue Konzept für eine Spieleecke vorgestellt: Statt des Bällebads, das es früher in den Filialen gab, soll künftig digital gespielt werden. Unternehmenskreise sprechen hierbei vom „Playland“ – Spiele sollen dreidimensional auf die Tische projiziert werden, auf denen auch gegessen wird. Bei einem Spiel hüpfen beispielsweise Fische aus dem Tisch und müssen mit der Hand getroffen werden. „Die neue Ausrichtung ist den Ansprüchen der Familien geschuldet – mit einem Bällebad lockt man die Kinder heutzutage nicht mehr“, heißt es aus Unternehmenskreisen.

In den nächsten drei bis fünf Jahren, so Beeck, sollen auch die bereits bestehenden Filialen wie die in Frankfurt werden: Sie sollen mit Premiumprodukten und einem besseren und schnelleren Service glänzen. Der Grund: McDonald's habe gemerkt, dass es in den vergangenen Jahren den Ansprächen der Kunden nicht immer gerecht geworden wäre. Die Qualitätsoffensive soll dabei helfen, enttäuschte Kunden, die statt zum BigMac zum alternativen Burger greifen, wieder zurück zu gewinnen.

Die Deutschen stehen auf Wurst und Fleisch

Beeck ist optimistisch, was das Vorhaben betrifft: „Was wir in Frankfurt sehen, ist ein maßgeblicher Teil der Antwort und sind die Grundlagen von McDonald’s Deutschland für die Zukunft.“

Internationale Lösungsvorschläge

Nicht nur in Deutschland, auch weltweit ist der Burgerbrater angeschlagen. Selbst in der US-Heimat kriselt es. Der Konzern ist deshalb auf der Suche nach Lösungen. Dazu gehört nicht nur die Serviceoffensive, auch mit Klamotten hat es das Unternehmen schon versucht. Viel Interesse weckt ein Vorschlag von US-Hedgefondslenker Larry Robbins. In einem Brief an seine Investoren schlägt der Gründer von Glenview Capital vor, McDonalds solle seinen Immobilienbestand ausgliedern.

Über einen sogenannten Real Estate Investment Trust (REIT) könnten die Burger-Immobilien an die Börse gebracht werden. Robbins schätzt, dass der Deal einen Gewinn von 25 Dollar je Aktie einbringen könnte.

Die Idee, Immobilien der Fast-Food-Kette auszugliedern, ist nicht ganz neu. Schon vor einigen Jahren schätzten Analysten der Deutschen Bank den Wert der Immobilien auf rund 20 Milliarden Dollar vor Steuern, aktuellere Schätzungen von Yahoo Finance lagen bei rund 40 Milliarden Dollar.

Die Anleger sehen den Vorschlag von Robbins offenbar positiv, die Aktie legte zu. REITs waren zuletzt bei Anlegern beliebt, vor allem die hohen Dividendenzahlungen überzeugen.

Weltweit hat das Unternehmen rund 36.000 Restaurantimmobilien, gut 70 Prozent der Gebäude gehören dem US-Konzern. Davon profitiert das Unternehmen auch bei Franchise-Modellen, da die Verantwortlichen Miete an McDonalds zahlen. Das Geschäft mit den Immobilien beeinflusst den Konzern schon seit dessen Anfängen. Einer der Gründer, Harry J. Sonneborne, sagte schon damals, eigentlich sei McDonalds ja ein Immobilienunternehmen.

Mittelfristig könnte der Immobilienverkauf eine gute Lösung sein, er würde zumindest ausreichend Kapital für notwendige Investitionen in die Kassen spülen. Das grundsätzliche Problem von McDonalds - das schwindende Interesse der Konsumenten am Billig-Burger - wird ein möglicher Verkauf nicht lösen.

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