In Frankfurt wird zudem das neue Konzept für eine Spieleecke vorgestellt: Statt des Bällebads, das es früher in den Filialen gab, soll künftig digital gespielt werden. Unternehmenskreise sprechen hierbei vom „Playland“ – Spiele sollen dreidimensional auf die Tische projiziert werden, auf denen auch gegessen wird. Bei einem Spiel hüpfen beispielsweise Fische aus dem Tisch und müssen mit der Hand getroffen werden. „Die neue Ausrichtung ist den Ansprüchen der Familien geschuldet – mit einem Bällebad lockt man die Kinder heutzutage nicht mehr“, heißt es aus Unternehmenskreisen.
In den nächsten drei bis fünf Jahren, so Beeck, sollen auch die bereits bestehenden Filialen wie die in Frankfurt werden: Sie sollen mit Premiumprodukten und einem besseren und schnelleren Service glänzen. Der Grund: McDonald's habe gemerkt, dass es in den vergangenen Jahren den Ansprächen der Kunden nicht immer gerecht geworden wäre. Die Qualitätsoffensive soll dabei helfen, enttäuschte Kunden, die statt zum BigMac zum alternativen Burger greifen, wieder zurück zu gewinnen.
Die Deutschen stehen auf Wurst und Fleisch
Für viele Deutsche ist ein Frühstück ohne Wurst kaum vorstellbar. Eine repräsentative Befragung der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) hat ergeben, dass 85 Prozent aller Deutschen den Verzehr von Fleisch und Wurst als „selbstverständlich und naturbewusst“ ansehen. 83 Prozent der Befragten wollen unter keinen Umständen auf den Verzehr von Fleisch und Wurstwaren verzichten.
Die Studie zeigt, dass jeder zweite Deutsche zumindest einmal am Tag Wurst oder Fleisch verzehrt. Ein Viertel der Befragten hat ein schlechtes Gewissen, wenn er an die geschlachteten Tiere denkt. Knapp 42 Prozent achten beim Fleischeinkauf jedoch insbesondere auf einen möglichst günstigen Preis.
Über 80 Prozent der Befragten essen gerne gegrilltes Fleisch und gegrillte Würstchen. Das Grillen ist eines der beliebtesten Hobbys der Deutschen und ganz klar eine Männerdomäne. Sechs von zehn Befragten sind der Meinung, dass „Männer einfach mehr Fleisch zum Essen brauchen als Frauen.“ Frauen sind hingegen weniger häufig bedingungslose Fleischesser. Sie haben nicht nur häufiger gesundheitliche Bedenken beim Fleischkonsum, sie achten auch eher auf die Herkunft des Fleisches.
Nur etwas mehr als jeder Dritte (36 Prozent der Befragten) gab an, beim Fleischkonsum vorsichtiger geworden zu sein. Die Fleischskandale der vergangenen Jahre haben zu einem Umdenken bei vielen Fleischkonsumenten geführt: Ein Drittel der Studienteilnehmer sagt, dass eine vegetarische Ernährung gesünder sei. Außerdem könne der Verzicht auf Fleisch Gesundheitsrisiken vorbeugen.
Während sich ein Großteil der Befragten beim Fleischkonsum mit gesundheitlichen Risiken konfrontiert sieht, verzichten nur 15 Prozent generell auf Fleisch. Lediglich drei Prozent gaben an, sich ausschließlich vegetarisch zu ernähren. Zwölf Prozent der Befragten kaufen ausschließlich Bio-Fleisch. Allerdings legen 65 Prozent der Befragten laut der Studie keinen besonderen Wert auf die artgerechte Haltung der Tiere.
Doch nach Meinung vieler Befragter ist Fleisch nicht gleich Fleisch: 58 Prozent der Befragten gaben an, Geflügel – sogenanntes „weißes Fleisch“– sei gesünder als „rotes Fleisch“ von Rind oder Schwein. Doch die Geflügelskandale der vergangenen Jahre beunruhigen die deutschen Fleischkonsumenten. 29 Prozent kaufen ihr Fleisch deshalb direkt bei Bauern oder Erzeugern.
Fleischkonsum als Gruppenzwang? Knapp 19 Prozent der Studienteilnehmer gaben an, weniger Fleisch und Wurst einkaufen zu wollen, Familie oder Partner wollten aber nicht auf Fleisch verzichten. Insbesondere Frauen haben ein ambivalentes Verhältnis zum Fleischkonsum. Ein Viertel der weiblichen Studienteilnehmer gab an, zumindest zeitweise auf den Verzehr von Fleisch oder Wurstwaren zu verzichten.
Alter, Bildung und Herkunft der Befragten spielten eine Rolle: So achten 54 Prozente der 20- bis 29-Jährigen beim Fleischeinkauf auf einen günstigen Preis. Dagegen haben 34 Prozent der Jüngsten (14- bis 19-Jährige) ein schlechtes Gewissen, wenn sie beim Fleischkonsum an die geschlachteten Tiere denken. Menschen mit höherer Schuldbildung essen weniger Fleisch, als Menschen mit niedriger Bildung. In den neuen Bundesländern waren 90 Prozent aller Befragten der Meinung, dass Fleischessen beim Menschen naturbedingt ist.
Die durch den „Wort & Bild Verlag“ veröffentlichte Studie wurde von der GfK-Marktforschung vom 9. bis zum 27. August 2013 als telefonische Befragung durchgeführt. In diesem Rahmen wurden 2094 Befragte im Alter ab 14 Jahren befragt. Die nach Quoten gezogene Stichprobe gilt als repräsentativ für die Bundesrepublik Deutschland.
Beeck ist optimistisch, was das Vorhaben betrifft: „Was wir in Frankfurt sehen, ist ein maßgeblicher Teil der Antwort und sind die Grundlagen von McDonald’s Deutschland für die Zukunft.“
Internationale Lösungsvorschläge
Nicht nur in Deutschland, auch weltweit ist der Burgerbrater angeschlagen. Selbst in der US-Heimat kriselt es. Der Konzern ist deshalb auf der Suche nach Lösungen. Dazu gehört nicht nur die Serviceoffensive, auch mit Klamotten hat es das Unternehmen schon versucht. Viel Interesse weckt ein Vorschlag von US-Hedgefondslenker Larry Robbins. In einem Brief an seine Investoren schlägt der Gründer von Glenview Capital vor, McDonalds solle seinen Immobilienbestand ausgliedern.
Über einen sogenannten Real Estate Investment Trust (REIT) könnten die Burger-Immobilien an die Börse gebracht werden. Robbins schätzt, dass der Deal einen Gewinn von 25 Dollar je Aktie einbringen könnte.
Die Idee, Immobilien der Fast-Food-Kette auszugliedern, ist nicht ganz neu. Schon vor einigen Jahren schätzten Analysten der Deutschen Bank den Wert der Immobilien auf rund 20 Milliarden Dollar vor Steuern, aktuellere Schätzungen von Yahoo Finance lagen bei rund 40 Milliarden Dollar.
Die Anleger sehen den Vorschlag von Robbins offenbar positiv, die Aktie legte zu. REITs waren zuletzt bei Anlegern beliebt, vor allem die hohen Dividendenzahlungen überzeugen.
Weltweit hat das Unternehmen rund 36.000 Restaurantimmobilien, gut 70 Prozent der Gebäude gehören dem US-Konzern. Davon profitiert das Unternehmen auch bei Franchise-Modellen, da die Verantwortlichen Miete an McDonalds zahlen. Das Geschäft mit den Immobilien beeinflusst den Konzern schon seit dessen Anfängen. Einer der Gründer, Harry J. Sonneborne, sagte schon damals, eigentlich sei McDonalds ja ein Immobilienunternehmen.
Mittelfristig könnte der Immobilienverkauf eine gute Lösung sein, er würde zumindest ausreichend Kapital für notwendige Investitionen in die Kassen spülen. Das grundsätzliche Problem von McDonalds - das schwindende Interesse der Konsumenten am Billig-Burger - wird ein möglicher Verkauf nicht lösen.