Medien Verlag MairDuMont will Marktanteil ausbauen und China erobern

Deutschlands führender Reisebuchverlag MairDuMont will seinen Marktanteil im Print noch einmal kräftig ausbauen.

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Verlagsgebäude des MairDuMont-Verlags Quelle: Foto: MairDuMont

„Momentan haben wir mehr als 50 Prozent Marktanteil und streben 60 Prozent an“, sagte Verlagschefin Stephanie Mair-Huydts im Interview mit der WirtschaftsWoche. Entgegen aller Erwartungen entwickle sich der Printmarkt trotz der wachsenden Konkurrenz durch Internet- und Onlinemedien positiv. „Wir haben selbst den Markt vor fünf Jahren nicht so optimistisch eingeschätzt. Aber in diesem Zeitraum gab es im Printbereich nach Angaben von Media Control jährliche Marktzuwächse von sechs Prozent.“ Auch im digitalen Markt will MairDuMont deutlich zulegen. „Wir wollen unseren Digitalumsatz mit E-Books, Apps, Mediaumsätzen, E-Commerce und Inhalte-Vertrieb stark ausbauen“, so Mair-Huydts.

Große Hoffnungen setzt die Verlagschefin auf China. „Wir machen im Rahmen eines Joint Ventures mit der Beijing Publishing Group Reisebücher von Chinesen für Chinesen auf Chinesisch – da muss man lernen, mit Kontrollverlust zu leben. Zudem setzen die Chinesen beim Reisen andere Schwerpunkte“, so Mair-Huydts. „Shopping interessiert sie sehr. Drei warme Mahlzeiten am Tag sind wichtiger als das Hotelzimmer“, so die Verlagschefin. Zudem würden Chinesen auch andere Attraktionen besuchen als westliche Reisende. „So pilgern Chinesen gern zum Schweizer Berg Titlis. Auf dem hatte der Turner Donghua Li die Eingebung, bei Olympia in Atlanta 1996 Gold zu gewinnen. Er hatte im Fels die Konturen einer sitzenden Buddha-Statue erkannt – und siegte tatsächlich.“ Auch wenn MairDuMont hier noch dazulernen müsse, glaubt Mair-Huydts an den Erfolg, „weil wir das Know-how haben für den Aufbau von Datenbanken, die Konzeption von Reiseführern und den Aufbau einer Marke.“

Zudem sei MairDuMont als großer westlicher Verlag auch für die chinesischen Touristiker von großem Interesse. „Wir hoffen auf Geschäfte mit chinesischen Tourismusämtern, die ihre Destination für europäische Kunden promoten wollen“, so die Verlagschefin. „Auf den Web-Sites mit unseren deutsch- und englischsprachigen Produkten können wir etwa das „chinesische Hawaii“, die Insel Hainan, europäischen Touristen näher bringen. Diesen Marktzugang bietet ein chinesischer Anbieter nicht.“

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