Metro Handelskonzern sieht gute Rahmenbedingungen für Aufspaltung

Metro-Chef Koch verweist auf Rückenwind durch den Online-Boom und das schnell wachsende Belieferungsgeschäft. Doch auch im abgelaufenen Geschäftsjahr hinterließen negative Währungseffekte deutliche Spuren in der Bilanz

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Metro: Handelskonzern will unveränderte Dividende zahlen Quelle: REUTERS

Metro-Chef Olaf Koch sieht die geplante Aufspaltung des Handelsreisen „auf einem guten Weg“. Auch der Start ins wichtige Weihnachtsquartal sei positiv verlaufen, sagte der Manager am Mittwoch bei der Präsentation der Konzernbilanz in Düsseldorf.

Derzeit laufen in Düsseldorf die Vorbereitungen für die geplante Teilung der Metro auf Hochtouren. Läuft alles nach Plan und stimmen die Aktionäre zu, soll es ab Mitte nächsten Jahres anstelle der Metro zwei börsennotierte Handelsunternehmen geben: eines mit dem Schwerpunkt auf Lebensmitteln und eines mit Fokus auf die Unterhaltungselektronik.

Die beiden künftig selbstständigen Unternehmen können nach Kochs Einschätzung auf Rückenwind durch starke Trends hoffen. Media Markt und Saturn profitieren zurzeit vom anhaltenden Boom des Online- und Multi-Channel-Handels. Insgesamt steigerte die Elektroniksparte ihre Online-Umsätze im abgelaufenen Geschäftsjahr um rund 11 Prozent auf 2 Milliarden Euro. Damit entfällt inzwischen fast neun Prozent des Media-Saturn-Umsatzes auf das Online-Geschäft. Immer wichtiger werden für das Unternehmen aber auch Service-Angebote wie Geräteinstallation, -wartung oder -reparatur. Die Serviceumsätze stiegen im vergangenen Jahr um über 30 Prozent auf fast 1,3 Milliarden Euro.

Auch im Großhandel, dem nach wie vor mit Abstand größtem Geschäft, setzt die Metro verstärkt auf Serviceangebote. Der Konzern erspart Großkunden wie Restaurants, Kantinen oder Händlern immer öfter den Weg in die Großmärkte und beliefert sie direkt. Der Belieferungsumsatz stieg im vergangenen Jahr auch dank Akquisitionen um gut 18 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro.

Dennoch ist nicht zu übersehen, dass im Konzern noch einiges zu tun ist. So machten in dem Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr 2015/2016 einmal mehr ungünstige Währungseffekte der Metro das Leben schwer. Der Umsatz sank dadurch um 1,4 Prozent auf 58,4 Milliarden Euro. Auf gleicher Fläche legte er leicht zu. Auch der Nettogewinn lag mit 599 Millionen Euro deutlich unter dem Vorjahreswert von 672 Millionen Euro. Allerdings war der Vorjahresgewinn durch den Verkauf der Kaufhof-Warenhäuser an den kanadischen Konzern Hudson's Bay aufgepolstert.

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