Metro testet Starship Wenn der Paketroboter zwei Mal klingelt

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Otto lehnt Drohnen als Paketzusteller ab – und führt Roboter als Boten ein

Wie die Auslieferung der durch den Onlinehandel enorm steigenden Paketflut besser organisiert werden kann, beschäftigt derzeit viele Unternehmen. Amazon und DHL setzen dabei beispielsweise auf Lieferdrohnen. Doch daran glaubt der langjährige Chef des Versandhandelsriesen Otto nicht.

„Diese Flieger werden niemals Millionen von Paketen durch die Städte transportieren“, sagte Otto im Gespräch mit der WirtschaftsWoche. „Das klingt zwar alles sehr schön visionär, aber allein das Absturzrisiko ist viel zu hoch.“ Drohnen würden sich nur für Spezialfälle eignen, beispielsweise um schnell ein Medikament auf eine Nordseeinsel zu liefern.

Auch Starship-Gründer Heinla sieht bei Lieferungen per Drohne mehr Bedenken. Menschen hätten Angst vor Unfällen. „Außerdem befürchten sie, fotografiert und ausspioniert zu werden“, sagt Heinla. Dagegen hätten die bisherigen Tests gezeigt, dass Fußgänger den Roboter eher ignorieren, wenn sie ihm begegnen. Seit Beginn der ersten Tests Ende letzten Jahres, haben die Roboter über 8000 Kilometer unfallfrei zurückgelegt und sind dabei 400.000 Menschen begegnet.

Die Roboter können bis zu 15 Kilogramm auf eine Entfernung von fünf Kilometern befördern. In Zukunft sollen sie vollautomatisch auf den Gehwegen unterwegs sein.

Das Gerät erfasst seine Umgebung dafür mit neun Kameras. Die Räder sind so konzipiert, dass er auch Bordsteinkanten bewältigen kann. Aktuell ist vorgesehen, dass die Maschine nach jeder Runde für kurze Zeit an die Ladestation geht.

Bei bisherigen Tests an anderen Ländern wurden die Roboter meist noch von Menschen mitgesteuert, später soll ein Mitarbeiter über das Internet 50 bis 100 der Fahrzeuge überwachen und notfalls über das Internet eingreifen können. Starship peilt Kosten ein von rund einem Dollar pro Zustellung an. Der Roboter selbst kostet einige tausend Euro.

Und nicht nur Starship setzt auf fahrende Paketroboter: Die Pizza-Kette Domino's experimentiert in Australien mit einer ähnlichen Lösung.

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