Milliarden-Fusion US-Kabelnetz-Betreiber Charter übernimmt Time Warner Cable

Der US-Kabelnetz-Betreiber Charter Communications will sich mit dem Rivalen Time Warner Cable zusammenschließen und zugleich Bright House Networks übernehmen. Stimmen die Wettbewerbshüter zu, ist es ein Riesendeal.

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Die größten Deals der Unternehmensgeschichte
Platz 1072,0 Mrd. Dollar zahlte der Kabelkonzern Comcast für AT&T Broadband (2001). Quelle: dapd
Platz 972,6 Mrd Dollar zahlte der Versicherer Travelers Group für Citicorp (1998). Quelle: REUTERS
Platz 872,7 Mrd Dollar zahlte der Mobilfunkkonzern AT&T für BellSouth (2006). Quelle: AP
Platz 774,6 Mrd Dollar zahlte der Ölmulti Royal Dutch Petroleum für Shell Transport & Trading (2004). Quelle: dapd
Platz 676,0 Mrd Dollar zahlte der Pharmakonzern Glaxo Wellcome für SmithKline Beecham (2000). Quelle: AP
Platz 5 78,9 Mrd Dollar zahlte der Ölkonzern Exxon für Mobil (1998). Quelle: AP
Platz 489,2 Mrd Dollar zahlte der Pharmamulti Pfizer für Warner-Lambert (1999). Quelle: AP

Der US-Medienkonzern Charter Communications macht ernst und bietet 55 Milliarden US-Dollar für den Rivalen Time Warner Cable (TWC). Je Aktie legt das Unternehmen 100 Dollar in bar sowie knapp 96 Dollar in eigenen Aktien auf den Tisch, wie Charter am Dienstag in Stamford im US-Bundesstaat Connecticut mitteilte. Gleichzeitig soll auch Bright House Networks übernommen werden. Die Transaktion bewerte TWC mit knapp 79 Milliarden Dollar, teilten die beiden Unternehmen am Dienstag mit. Für Bright House sollten 10,4 Milliarden Dollar auf den Tisch gelegt werden. Die TWC-Aktie kletterte vorbörslich um elf Prozent. Allerdings müssen Aktionäre und Wettbewerbsbehörden dem Kauf noch zustimmen.

Die Transaktion bewerte TWC mit knapp 79 Milliarden Dollar, teilten die beiden Unternehmen am Dienstag mit. Für Bright House sollten 10,4 Milliarden Dollar auf den Tisch gelegt werden. Die TWC-Aktie kletterte vorbörslich um elf Prozent.

Charter ist der viertgrößte Kabelanbieter in den USA, Time Warner Cable die Nummer zwei. Charter hatte bereits Anfang des vergangenen Jahres für TWC geboten, war zu dem Zeitpunkt aber im Übernahmefieber auf dem US-Markt vom Kabelriesen Comcast ausgestochen worden, der für TWC 45 Milliarden Dollar bot. Entstanden wäre ein Konzern mit großer Marktmacht im Bezahlfernsehen und Internetgeschäft. Das löste Kritik von Verbraucherschützern und rivalisierenden Medien-Firmen aus. Wegen Bedenken der Wettbewerbsbehörden sagte Comcast das Vorhaben dann jüngst auch ab. Charter hatte aber weiter Interesse signalisiert. Allerdings hatte es vor wenigen Tagen auch geheißen, der französische Kabelnetzbetreiber Altice bereite ein Angebot für TWC vor.

TWC-Aktien hatten am Freitag bei 171,18 Dollar geschlossen. Sie haben wegen der vorangegangenen Übernahmeversuche aber schon zuletzt deutlich zugelegt. Die Agentur Bloomberg hatte zuerst über den jetzt bevorstehenden Deal berichtet.

Die Telekom-Unternehmen positionieren sich aktuell für die Zukunft. Marktexperten zufolge müssen sie möglichst viele Dienste aus einer Hand anbieten, um Kunden zu locken. Der US-Kabelmarkt befindet sich momentan im Umbruch, auch wegen des Vormarsches schneller Breitband-Verbindungen.

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