Mydays Das Geschäft mit dem Kick

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Der ärgste Konkurrent bleibt gelassen

Drittens: größere Produktpalette. „Wir wollen das Thema Geschenke deutlich breiter denken“, verklausuliert Stich. Der ehemalige Finanzchef will Geschenke zum Anfassen verkaufen. Ob das eher Parfüm oder der Bademantel fürs Wellnesswochenende sein wird, will er noch nicht sagen.

„Mydays trifft den Geschmack der hauptsächlich weiblichen Zielgruppe“, sagt Christian Bücherl, der die Metasuchmaschine erlebnisgeschenke.de betreibt.

Reichweite und Bekanntheit dürften, so Bücherl, schnell wachsen, wenn ProSieben weiter für werbewirksame Kooperationen in der Senderfamilie sorgt. So beschenkte Mydays als Sponsor bereits „Germany’s Next Topmodel“. „Der Abstand zu Jochen Schweizer wird weiter schrumpfen“, erwartet Bücherl. Mydays-Chef Stich sagt über die TV-Werbung, sie habe „als Umsatzhebel meine Erwartungen weit übertroffen“. Konkreter wird er nicht. 50 Millionen Umsatz bis Ende 2015 lautet das 2013 kommunizierte Ziel.

Jochen Schweizer knackt 70-Millionen-Euro-Marke

Seit dem Einstieg von ProSieben nennen die Chefs keine Zahlen mehr. Schweizer dagegen hat bereits die 70-Millionen-Euro-Marke geknackt. Trotz der TV-Offensive dürfte Mydays im Zweikampf mit Schweizer den Kürzen ziehen. Bücherl beobachtet, dass Mydays’ penetrante Werbung auch aufs Konto der Konkurrenz einzahlt: Jochen Schweizer hatte 2014 das beste Jahr seiner Geschichte.

Zudem ist er über die Frage „Was schenke ich?“ längst hinaus und fragt: „Was mache ich morgen?“

Wer freitags noch keine Pläne fürs Wochenende hat, kann spontan mobil eine Massage, eine Quad-Tour oder eine Höhlenwanderung buchen – mit Zeit und Ort. Das kann bisher nur Schweizer. Sein nächstes Großprojekt startet im April. Gemeinsam mit Airbus baut er in Taufkirchen bei München eine Erlebniswelt mit Windtunnel, stehender Surf-Welle und einem Hochseilklettergarten.

Mydays’ Expansionsplänen sieht er aufmerksam, aber gelassen entgegen. „Authentizität wird sich durchsetzen“, sagt Schweizer. „Wir ändern gar nichts.“

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