Nach der Streikankündigung bei der Lufthansa warten die Passagiere auf eine Bekanntgabe des genauen Termins für den 14. Ausstand im laufenden Tarifkonflikt. Bisher hat die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) lediglich mitgeteilt, sie werde den Streik 24 Stunden vorher ankündigen. Der Ausstand sei ab sofort möglich – mit Ausnahme von Heiligabend und den Weihnachtsfeiertagen.
Auch bei der Lufthansa-Billigtochter Eurowings drohen neue Streiks, wie der Tarifexperte der Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo, Nicoley Baublies, dem „Tagesspiegel“ sagte. In dieser Woche fänden allerdings noch Krisengespräche mit dem Mutterkonzern statt.
Lufthansa kritisierte, dass die Piloten nicht zu einer Schlichtung bereit seien. „Es ist absolut unverständlich, warum die VC Streiks androht, die erneut auf dem Rücken unserer Kunden ausgetragen werden, anstatt mit uns in eine Schlichtung zu gehen“, sagte Personalchefin Bettina Volkens einer Mitteilung zufolge. Der Konzern sei „auch zu Verhandlungen weiterer offener Tarifverträge bereit“.
Immer wieder Streiks bei Lufthansa und ihren Töchtern
Flugkapitäne der Lufthansa legen mehrmals die Arbeit nieder. Von dem Premieren-Streik sind mehrere tausend Verbindungen betroffen. Am Ende erstreitet die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) ihren ersten Tarifvertrag.
Das Boden- und Kabinenpersonal der Lufthansa streikt fünf Tage lang. Mehrere hundert Flüge fallen aus. Die Gewerkschaft Verdi und das Unternehmen einigen sich am Ende auf höhere Gehälter.
Die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo verursacht den bis dahin größten Ausfall an einem einzigen Streiktag in der Geschichte der Lufthansa. Rund 1000 Flüge werden gestrichen, es trifft über 100.000 Passagiere. Beide Seiten beschließen eine Schlichtung.
Ein Warnstreik des Bodenpersonals legt den Flugverkehr der Lufthansa in Deutschland fast lahm. Der Airline zufolge sind rund 150.000 Passagiere betroffen. Im Mai verabreden Verdi und der Konzern anschließend gestufte Entgelterhöhungen und einen Kündigungsschutz.
Start einer Streikserie von mittlerweile 13 Runden der Lufthansa-Piloten. Anfangs fallen rund 3800 Flüge aus. Es geht um Übergangsrenten, Gehalt, Altersvorsorge und im Hintergrund auch immer um die Billigtochter Eurowings.
Die Piloten erklären die im Mai begonnene Schlichtung für gescheitert. Drei Wochen später bieten sie Lufthansa Einsparungen von über 400 Millionen Euro an, um Job-Verlagerungen zu verhindern.
Vorerst letzte Etappe des Pilotenstreiks: 16 Stunden Ausstand auf der Langstrecke sowie am folgenden Tag auch auf den Kurz- und Mittelstrecken. Das Landesarbeitsgericht Hessen erklärt den Ausstand für unrechtmäßig, weil tariffremde Ziele verfolgt würden. Seit April 2014 sind wegen der Pilotenstreiks mehr als 8500 Flüge ausgefallen, wovon rund eine Million Passagiere betroffen waren.
Die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo startet einen einwöchigen Ausstand des Lufthansa-Kabinenpersonals. Der Konflikt wird schließlich vom SPD-Politiker Matthias Platzeck geschlichtet.
Ufo ruft bei Eurowings und Germanwings das Kabinenpersonal zu einem 24-stündigen Streik auf. Der Konflikt dauert an.
Nachdem Verhandlungen über die Vergütung von rund 5400 Piloten der Kerngesellschaft Lufthansa und der Tochter Germanwings gescheitert sind, ruft die VC erneut zum Streik auf. Die Gewerkschaft fordert - über fünf Jahre - ein Plus von 22 Prozent.
Anlass für die Streikankündigung sind gescheiterte Verhandlungen zu den Gehältern der rund 5400 Kapitäne und Co-Piloten bei der Lufthansa-Kerngesellschaft, der Lufthansa Cargo und der Germanwings. Seit April 2014 hat die Gewerkschaft bereits 13 Streiks bei der Lufthansa veranstaltet. Im Sommer hatte sich das Unternehmen mit der Gewerkschaft in einer Schlichtung unter dem SPD-Politiker Matthias Platzeck erfolgreich für das Kabinenpersonal geeinigt.
„Wir gewährleisten mit unserer Professionalität sichere Flüge und tragen so zum Erfolg der Lufthansa ganz wesentlich mit bei“, betonte VC-Präsident Ilja Schulz. Die Gewerkschaft fordert über einen Zeitraum von fünf Jahren jährliche Gehaltserhöhungen von 3,66 Prozent im Schnitt. Lufthansa hat nach eigenen Angaben ein Lohnplus von 2,5 Prozent bis Ende 2018 angeboten. Die VC bezeichnete das Angebot wegen der Teuerung als Nullrunde, die zu Reallohnverlusten führen würde.