Neue Höchstmarke Boomendes Express- und Paketgeschäft beflügelt Post

Die Deutsche Post profitierte vom starken Weihnachtsgeschäft. Quelle: dpa

Die Deutsche Post knackt dank des boomenden Online-Handels neue Rekorde und konnte im vergangenen Jahr ihren Gewinn um rund sieben Prozent steigern.

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Das boomende Expressgeschäft und eine Paketflut zu Weihnachten halten die Deutsche Post auf Rekordkurs. Im vergangenen Jahr konnte der Bonner Konzern erneut Höchstmarken erreichen. 2018 will die Post weiter zulegen: "Unser Wachstumstreiber Nummer 1, der boomende E-Commerce, ist weiter intakt", sagte Konzernchef Frank Appel am Mittwoch in Bonn. Immer mehr Verbraucher bestellen ihre Waren bei Internet-Händlern von Amazon bis Zalando, die Post stellt sie dann zu. Analysten kritisierten indes, dass die Brief- und Paketsparte im laufenden Jahr den operativen Gewinn nicht steigern soll. Die Post führt dies auch auf Kosten eines neuen Tarifvertrags in der Bundesrepublik zurück.

"2017 war erneut ein sehr gutes Jahr", bilanzierte Appel. Der operative Gewinn (Ebit) kletterte um 7,2 Prozent auf 3,74 Milliarden Euro. Unter dem Strich und nach Anteilen Dritter blieb ein Gewinn von 2,7 (2,6) Milliarden Euro. Der Konzernumsatz kletterte um 5,4 Prozent auf 60,4 Milliarden Euro. Das Paketgeschäft legte um 6,4 Prozent zu, die Express-Sparte wies sogar ein Plus von 9,5 Prozent aus. Allein im deutschen Heimatmarkt stellte die Post 1,3 Milliarden Pakete zu - mehr als je zuvor. Zudem knüpft sie das Zustellnetz in Europa immer enger. In insgesamt 26 europäischen Ländern ist der Konzern im Paketgeschäft aktiv, auch in Asien will er das Geschäft ausbauen.

Die Bonner wollen nun für 2017 eine Dividende von 1,15 (Vorjahr: 1,05) Euro je Aktie ausschütten. Das ist mehr als vom Markt erwartet: Analysten hatten im Mittel mit 1,12 Euro je Aktie gerechnet. Im laufenden Jahr will Appel den operativen Gewinn auf 4,15 Milliarden Euro steigern. Die Brief- und Paketsparte soll dazu rund 1,5 Milliarden beisteuern - wie schon 2017. Der Konzern scheine sein Umsatzwachstum in der Sparte nicht in steigende Gewinne ummünzen zu können, kritisierten Bernstein-Analysten. Post-Aktien gaben bis zum Mittag um über ein Prozent auf 36,16 Euro nach. Finanzchefin Melanie Kreis sagte, die Sparte bekomme 2018 keinen Rückenwind durch eine Porto-Erhöhung beim Brief und müsse gleichzeitig steigende Kosten durch einen sich abzeichnenden Tarifvertrag mit der Gewerkschaft Verdi verkraften. Die Post hatte Verdi für 130.000 Beschäftigte eine Lohnerhöhung von 3,0 Prozent ab Oktober dieses Jahres und von weiteren 2,1 Prozent ab Oktober kommenden Jahres angeboten, Verdi will nun die Mitglieder bei der Post über das Angebot abstimmen lassen.

Auch im vierten Quartal mit dem wichtigen Weihnachtsgeschäft steigerte die Post ihren operativen Gewinn bei einem Umsatz von 16,1 Milliarden Euro auf 1,2 Milliarden Euro. Weniger rund war es dagegen beim Konkurrenten UPS über die Feiertage gelaufen: Der Boom im Online-Handel überforderte den US-Riesen. Trotz kostspieliger Investitionen in den Ausbau des Liefernetzes kam es zu spürbaren Engpässen und Verzögerungen. Um der Paket-Flut Herr zu werden, musste UPS zusätzliche Kosten von 125 Millionen Dollar schultern.

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