Oliver Rohrbeck "Wir wollen das Ding nicht überdrehen"

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"Das Ding auf keinen Fall überdrehen"

Einen Gesamtumsatz von fast einer halbe Milliarde Euro hat die Marke „Die drei ???“ nach Branchenschätzungen dem Musiklabel Sony-Europa und dem Kosmos-Verlag seit dem Start der Serie in Deutschland 1968 beschert.
von Rüdiger Kiani-Kreß, Peter Steinkirchner

Im kommenden März gehen Sie auf Deutschland-Tour – wie läuft der Vorverkauf?

Die meisten Hallen sind bereits ausverkauft. Die Nachfrage ist riesengroß. Deshalb ist auch kein Denken daran, das ganze zurückzudrehen und sagen: Jetzt gehen wir nur noch in die kleinen Hallen. Erstens gibt es kaum noch 2.000er Hallen. Zweitens müssten wir, um diese ganze Nachfrage zu befriedigen und zu verhindern, dass sich die Leute zurückgesetzt fühlen, am Ende statt 22 locker 60 bis 70 Termine einrichten. Und das geht nicht. Das ist am Ende auch eine Frage der Kraft für uns Künstler. Und ganz ehrlich: Das macht Riesenspaß, aber praktisch jeden Tag einen Auftritt hinzulegen, ist auch brutal.

Der nächste Schritt wären dann die großen Fußball-Stadien…

Nein, auf keinen Fall, das wäre Wahnsinn, das würden wir nicht machen, das hieße wirklich, das Ding zu überdrehen. Und ehrlich gesagt: Was wir jetzt erleben, ist doch auch so schon ein Traum. Schauen Sie: Ich bin gelernter Schauspieler und habe vor ein paar Dutzend, aber auch schon vor 800 Zuschauern auf der Bühne gestanden. Aber dass ich nun plötzlich in meinem Beruf in solchen Hallen vor 15.000 Menschen auftreten und dabei noch meinen Text vom Blatt ablesen darf, das ist schon großartig. Denn auch, wenn eine solche Tour nun vielleicht alle fünf Jahre kommt, darf ich dazwischen ein normales Leben führen ohne Superstar-Allüren und Blitzlichter. Ich muss nicht abends überlegen, in welches Restaurant ich gehe aus Sorge, ständig erkannt zu werden.

Die besten E-Book-Anbieter im Überblick
E-InkPanels mit der Pearl-Technik von E-Ink kommen bei vielen E-Book-Readern zum Einsatz. Die Displays mit 16 Graustufen verbinden sehr gute Lesbarkeit mit niedrigem Energieverbrauch. Quelle: Presse
HugendubelDie Buchhandelskette Hugendubel beteiligt sich auch am E-Book-Reader-Projekt Tolino und bietet auf ihrer Website mehr als 500.000 Bücher als E-Book an. Quelle: dpa
ThaliaDie Buchhandelskette Thalia hat auch den Tolino Shine im Angebot. Thalia hat ein umfangreiches Sortiment an Belletristik und Fachbüchern. Aber auch Literatur-Klassiker wie Brecht, Dante oder Goethe gibt es als E-Book. Quelle: dpa
ReadboxDas Unternehmen Readbox hat sich auf "Lösungen für die Herstellung, Auslieferung und Vermarktung von E-Books" spezialisiert. So gibt es beispielsweise eine "Comic Creator", eine Software, mit der Comics für das Lesegerät aufbereitet werden können. Allerdings ist dazu eine Erweiterung des EPUB-Standards nötig. Das Angebot zielt in erster Linie auf Amazons Kindle und Apples iPad. Auf der Frankfurter Buchmesse zeigt Readbox die E-Book-Verlagssoftware "meine.readbox.net". Quelle: dpa
Feedbooks Feedbooks gehört zu den Anbietern, die man ansteuert, wenn man ein Lesegerät mit dem gängigen EPUB-Format nutzt. Sitz des Anbieters ist in Frankreich. Quelle: Presse
Project Gutenberg Das Project Gutenberg hat nach eigenen Angaben etwa 42.000 Titel als E-Book im Angebot. Alle Werke, zumeist Klassiker der Weltliteratur sind kostenlos. Neben dem EPUB-Format wird bei vielen Titeln auch Amazons Kindle-Format unterstützt. Quelle: Presse
IDPFDas International Digital Publishing Forum ist zuständig für die Pflege und Weiterentwicklung des E-Book-Standards EPUB. Quelle: Presse

Und den Rest des Jahres kümmern Sie sich um Ihre Lauscherlounge oder leihen US-Filmstars wie Ben Stiller Ihre Stimme?

Ja, mit den „drei ???“ beschäftigen mich in Jahren ohne Tournee an den sechs, sieben Terminen, an denen ich für die Aufnahmen jeweils für drei Tage nach Hamburg fahre. Aber ich möchte mich nicht nur auf „Die drei ???“ beschränken. Neben der Lauscherlounge, wo ich drei Mitarbeiter beschäftige, betreibe ich mit einem Partner zusammen in Berlin das Hörspielstudio XBerg mit Studios in Kreuzberg und Tiergarten.

Für wen produzieren Sie dort?

Wir produzieren in sieben eigenen Studios als Dienstleister für Verlage wie den Hörverlag und Random House, Argon, Lübbe und dtv, aber auch für den Musikkonzern Universal Hörbücher und beschäftigen dort mittlerweile mehr als 40 Mitarbeiter. Wir sind außerdem kurz davor, auch in Leipzig einen Ableger zu eröffnen.

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