Personalberater Auf der Jagd nach Digital-Talenten

Spezialisten für Digitalisierung sind in Unternehmen gefragt wie. Für die Personalberater ist dies ein einträgliches Geschäft: Ihr Umsatz mit Vermittlungsdiensten erreicht Rekordwerte.

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Unternehmen aus allen Branchen benötigen Spezialisten, die ihnen bei der digitalen Transformation helfen. Quelle: Imago

Düsseldorf Die deutsche Wirtschaft boomt und stellt ein – und das hat im vergangenen Jahr den Personalberatern einen kräftigen Zuwachs verschafft. Ihre Dienste bei der Auswahl und Suche nach neuen Spitzenkräften ist gefragt wie nie. Der Umsatz der Branche legte in Deutschland um neun Prozent auf 1,99 Milliarden Euro zu, wie der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater am Mittwoch (BDU) mitteilte.

Schon jetzt ist absehbar, dass die Branche in diesem Jahr die Umsatzmarke von zwei Milliarden Euro deutlich überschreiten wird. Der BDU prognostiziert ein Wachstum von acht Prozent für 2017. Seit dem vierten Quartal 2016 hat die ohnehin gute Stimmung bei den Personalberatern nochmal einen Schub bekommen, wie eine Umfrage des Verbands zeigt.

Grund für die starke Auftragslage: Unternehmen aus allen Branchen suchen nach Spezialisten, die ihnen bei der digitalen Transformation helfen. Derartige Fachleute stehen auf den Wunschlisten der Auftraggeber ganz oben. „Die digitale Transformation und der gleichzeitig enger werdende Kandidatenmarkt fordern die Unternehmen extrem heraus“, beobachtet BDU-Vizepräsidentin Regina Ruppert.

Die Branche schätzt den Erfolg im vergangenen Jahr hoch ein. Denn die Suche und Vermittlung von Fachkräften ist längst kein Selbstläufer mehr. Die Kundenunternehmen haben in den vergangenen Jahren stark in die eigene Personalsuche investiert, das so genannte Active Sourcing. Sie bedienen sich dazu Onlineplattformen wie Xing oder Linkedin. Das hat den traditionellen Recruiting-Dienstleistern aber zumindest bisher keine merklichen Einbußen gebracht.

Um weiter attraktiv zu bleiben, haben die Personalberater ihr Angebot über die reine Vermittlung hinaus ausgebaut. Dazu gehört etwa die so genannte Management-Diagnostik: Per Interviews, Assessment Center oder Leistungstests ermitteln Berater die Potenziale von vielversprechenden Kandidaten aus den eigenen Reihen der Kunden. Auch Programme für die Weiterentwicklung von Führungskräften werden stärker nachgefragt, heißt es beim BDU.

Für die erfolgreiche Vermittlung eines Spezialisten bekommen die Berater ein Honorar, dass zwischen 20 und 30 Prozent dessen Jahresgehalts entspricht. Besonders stark nutzten im vergangenen Jahr Wirtschaftsprüfer und Managementberater die Dienste der Recruitingfirmen – darin zeigt sich der harte Wettbewerb um Talente in diesen Branchen. Aber auch die Nachfrage aus der Konsumgüterindustrie sowie dem Maschinen- und Fahrzeugbau nahm deutlich zu – beides Branchen, die derzeit mitten im digitalen Wandel stecken.

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