Die Erfindung des Fotofilms und des Kleinbildformats hatten den Konzern aus der Nähe von New York einst reich gemacht. Kodak war außerdem an den Anfängen der digitalen Fotografie beteiligt und hält deswegen auch dort diverse grundlegende Patente. Allerdings verlor das Unternehmen in dem Bereich schnell den Anschluss an neue Konkurrenten. Der Siegeszug der Digitalfotografie warf schließlich das angestammte Kodak-Geschäft komplett durcheinander.
Tragend Säulen wie der Fotofilm brachen praktisch komplett weg. Versuche, in neue Geschäftsbereiche wie Pharma zu gehen, schlugen fehl. Seit 2008 steckt das Unternehmen in den Miesen. Kodak-Chef Antonio Perez zeigte sich am Donnerstag zuversichtlich, dass Kodak unter dem Schutz des Insolvenzverfahrens seinen Umbau erfolgreich abschließen könne. Dank der vereinbarten Finanzierung sollen auch die Mitarbeitergehälter gezahlt werden. Die 743 Millionen Dollar von der Citigroup müssen allerdings erst noch vom Insolvenzrichter freigegeben werden.
Aktie stürzte ab
Kodak setzte vor allem darauf, ein Paket aus rund 1100 Patenten zu verkaufen, um sich das dringend benötigte frische Geld zu besorgen. Ein Deal kam jedoch trotz monatelanger Gespräche nicht zustande - auch weil mögliche Käufer Ärger wegen einer späteren Kodak-Insolvenz fürchteten. Jetzt könnten die Patente im Zuge des Insolvenzverfahrens den Besitzer wechseln. Zuletzt hatte Kodak mit einer Serie von Patentklagen für Schlagzeilen gesorgt. Binnen einer Woche wurden Apple, Samsung, der Smartphone-Spezialist HTC und Erzrivale Fujifilm verklagt.
Nach Einschätzung von Experten versuchte Kodak mit den Klagen, potenziellen Kaufinteressenten die Schlagkraft seines Patent-Portfolios zu demonstrieren. Der Kurs der Kodak-Aktie war nach den Insolvenzgerüchten praktisch dahingeschmolzen. Die New Yorker Börse drohte bereits, das Papier aus dem Handel zu verbannen, weil der Kurs dauerhaft unter einem Dollar fest hing.