Air-Berlin-Jet darf Island nicht verlassen
Fliegen für Jedermann ist in Deutschland auf dem Vormarsch, der Trend zu immer billigeren Tickets setzt sich fort. Der aktuelle Low-Cost-Monitor des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) verdeutlicht den Preiskampf. Während Flugtickets für den Herbst vor zwei Jahren im Durchschnitt noch zwischen 45 und 115 Euro pro Strecke lagen, lag die Preisspanne im Herbst 2016 bei 40 bis 105 Euro.
Die wichtigsten Billigflieger in Deutschland
Transavia
Starts pro Woche: 64
Sitze: 9616
Strecken: 19
Vueling
Starts pro Woche: 67
Sitze: 12.160
Strecken: 11
Aer Lingus
Starts pro Woche: 71
Sitze: 12.354
Strecken: 8
Norwegian Air Shuttle
Starts pro Woche: 106
Sitze: 19.929
Strecken: 33
flybe
Starts pro Woche: 130
Sitze: 10.800
Strecken: 16
Wizz
Starts pro Woche: 208
Sitze: 38.590
Strecken: 73
Easyjet
Starts pro Woche: 531
Sitze: 86.868
Strecken: 90
Ryanair
Starts pro Woche: 1058
Sitze: 199.962
Strecken: 243
Euro-/Germanwings
Starts pro Woche: 2595
Sitze: 390.692
Strecken: 516
Im Jahr 2017 liegen die Preise laut der DLR-Auswertung durchschnittlich sogar nur bei 35 bis 97 Euro. "Die anhaltend hohe Dynamik im Markt führt erneut zu fallenden Preisen bei den Günstigfliegern gegenüber dem Vorjahr", erklärt Peter Berster vom DLR-Institut für Flughafenwesen und Luftverkehr in Köln. ""Die ermittelte Preisspanne ist in diesem Herbst auf einen Tiefststand (...) gefallen".
Der Monitor umfasst die Angebote der Airlines Eurowings, Ryanair, Easyjet und Wizz in Deutschland. Die insolvente Airline Air Berlin wurde in der aktuellen Auswertung nicht berücksichtigt. Es bleibe abzuwarten, "wie sich die Übernahme der Air Berlin auf die Preisentwicklung in der kommenden Wintersaison auswirken wird", sagte Berster.
Die besten Airlines der Welt
Das Fluggasthelfer-Portal AirHelp hat 87 internationale Airlines analysiert. Berücksichtigt wurden dabei der Anteil der pünktlichen Starts und Landungen, das Service-Ranking der britischen Unternehmensberatung Skytrax und das Verhalten der Airline bei Entschädigungsforderungen (Wie viel Prozent der berechtigten Entschädigungsforderungen wurden abgelehnt? Wie lange braucht die Airline für die Bearbeitung und Auszahlung der Forderungen?). Aus diesen drei Kennzahlen, die einen Wert von eins bis zehn annehmen können, wurde der AirHelp Score als Durchschnitt gebildet.
Singapore Airlines
Score: 8,73
Veränderung im Vergleich zum Vorjahr: +0,3
Pünktlichkeit: 8,7
Servicequalität: 10
Bearbeitung von Entschädigungsforderungen: 7,5
Etihad Airways
Score: 8,48
Veränderung im Vergleich zum Vorjahr: 0,05
Pünktlichkeit: 8,6
Servicequalität: 10
Bearbeitung von Entschädigungsforderungen: 6,8
Quatar Airways
Score: 8,46
Veränderung im Vergleich zum Vorjahr: -0,44
Pünktlichkeit: 8
Servicequalität: 10
Bearbeitung von Entschädigungsforderungen: 7,4
Austrian Airlines
Score: 8,38
Veränderung im Vergleich zum Vorjahr: -0,06
Pünktlichkeit: 8,2
Servicequalität: 8
Bearbeitung von Entschädigungsforderungen: 9
Air Transat (Kanada)
Score: 8,29
Veränderung im Vergleich zum Vorjahr: -0,07
Pünktlichkeit: 9,9
Servicequalität: 6
Bearbeitung von Entschädigungsforderungen: 9
Air Dolomiti
Score: 8,22
Veränderung im Vergleich zum Vorjahr: -0,2
Pünktlichkeit: 9
Servicequalität: 8
Bearbeitung von Entschädigungsforderungen: 7,7
British Airways
Score: 8,14
Veränderung im Vergleich zum Vorjahr: +0,01
Pünktlichkeit: 7,8
Servicequalität: 8
Bearbeitung von Entschädigungsforderungen: 8,7
Virgin Atlantic Airways (Vereinigtes Königreich)
Score: 7,99
Veränderung im Vergleich zum Vorjahr: +0,01
Pünktlichkeit: 7,9
Servicequalität: 8
Bearbeitung von Entschädigungsforderungen: 8,1
Aer Lingus (Irland)
Score: 7,97
Veränderung im Vergleich zum Vorjahr: +0,05
Pünktlichkeit: 8,8
Servicequalität:8
Bearbeitung von Entschädigungsforderungen: 7,2
TUI fly Netherlands
Score: 7,95
Veränderung im Vergleich zum Vorjahr: neu im Ranking
Pünktlichkeit: 9,1
Servicequalität: 6
Bearbeitung von Entschädigungsforderungen: 8,8
Dass es immer mehr Billigtickets für Flüge ab Deutschland gibt, zeigen auch folgende Zahlen: Vor einem Jahr wurden laut der DLR-Erhebung wöchentlich 4374 Discount-Flüge angeboten. Im laufenden Jahr sind es mit 4993 Verbindungen bereits rund 15 Prozent mehr. Der Trend lässt sich auch europaweit nachzeichnen, wo dieses Jahr fast 60.000 Billig-Flüge angeboten werden. Im Vorjahr waren es nur 55.000.
Einen rasanten Ausbau treibt der Lufthansa-Billigflieger Eurowings voran: Mit 52 Prozent Marktanteil ist die Airline derzeit der größte Anbieter in Deutschland - und das bereits vor der Air-Berlin-Übernahme. Größter Billig-Anbieter in Europa ist hingegen Ryanair. Der europäische Marktanteil der Iren liegt bei 25 Prozent.
Auch der Streckenausbau bei den Billiganbietern schreitet voran. Günstige Strecken ab Deutschland verzeichneten ein deutliches Plus im Vergleich zum Vorjahr: Mit 802 Strecken sind es aktuell 14,8 Prozent mehr (700 im Vorjahr). Die beliebtesten Ziele der Billigflieger aus Deutschland sind die südlichen Urlaubsregionen Spanien, Italien und Griechenland.