Reiseveranstalter FTI und RT Touristik-Group nehmen Ägypter an Bord

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Hotels oder lieber Kreuzfahrten?


Der typisch deutsche Urlauber
Eine Familie läuft am Strand Quelle: obs
Eine Reisekauffrau sitz in einem Reisebüro vor Katalogen Quelle: AP
Touristen schwimmen in einem Pool Quelle: dapd
Ein Badezimmer in einem Hotel Quelle: dpa
Ein Mann hakt eine Checkliste ab Quelle: Fotolia
Ein Mann trägt weiße Socken in Sandalen Quelle: dpa

Welche Pläne könnten die beiden haben: eigene Hotelanlagen zum Beispiel, denn damit kann man im normalerweise recht margenschwachen Touristikgeschäft immer noch eine Menge Geld verdienen. Für die TUI etwa sind die konzerneigenen Hotels die Haupteinnahmequelle. Mit seiner Immobilienentwicklungsgesellschaft hat Sawiris reichlich Erfahrung auf diesem Gebiet.

Er hat schlüsselfertige Ressorts wie die Hotelstadt El Gouna am Roten Meer gebaut, inklusive Infrastruktur und mit ökologischen Standards, die in dieser Region längst nicht immer üblich sind.

Eine andere Spekulation: der Ausbau der FTI-Kreuzfahrtaktivitäten. Auch wenn einige Kritiker bei jeder Übergabe eines neuen Kreuzfahrtschiffes wieder davor warnen, dass nun Überkapazitäten drohten - Hochseekreuzfahrten sind nach wie vor ein Wachstumsmarkt. Nicht nur, weil die Menschen in den westlichen Staaten im Schnitt immer älter werden und bequeme Reiseformen bevorzugen, sondern auch, weil dieses Segment weniger anfällig gegen politische Umwälzungen ist. Schiffe brauchen nur einen neuen Fahrplan.

Darüberhinaus ist Sawiris schon heute einer der größten Hotelbetreiber in Ägypten, den Emiraten, Jordanien, aber auch Großbritannien oder Montenegro: 35 Hotels mit rund 8000 Zimmern in allen Kategorien gehören zu seiner Unternehmensgruppe, den schweizerischen Ferienort Andermatt baut er gerade zu einem luxuriösen Ganz-Jahres-Resort um, mit Hotels, Skianlagen, Golfplatz, Sportzentrum, Restaurants und Shopping-Centern.

Selbst wenn Ägypten wegen der politischen Unsicherheit und der Gefahr von Anschlägen als Urlaubsdestination für längere Zeit von der touristischen Landkarte verschwinden sollte, hat Sawiris genug Kraft und Ausdauer, um seine anderen Standbeine zu stärken. Und sollte sich die Lage am Nil schneller beruhigen - um so besser für beide. FTI ist schon heute einer der größten Ägyptenveranstalter und könnte diese Position schnell ausbauen.

Gunz als Reiseveranstalter hat mit seinem neuen Partner Zugriff auf beträchtliche Hotelkapazitäten, zusammen mit den Vertriebskanälen der zukünftig von Sawiris dominierten RT Group hat die neue Kombination eine Marktmacht, die ihresgleichen sucht. Und Sawiris gewinnt einen Partner mit Vermarktungs-Knowhow, der im hilft, die Abhängigkeit des eigenen Geschäfts vom labilen Heimatmarkt Ägypten zu verringern. 

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