Das geht aus dem am Wochenende veröffentlichten vorläufigen Geschäftsbericht hervor. Der Umsatz brach demnach um fast 18 Prozent ein auf 483 Millionen Euro. Sollten die Gremien der Gläubigerbanken und die Anleihegläubiger dem Sanierungskonzept nicht bis zum 10. Mai zustimmen, drohe die Insolvenz, warnte die Reederei. Die Rickmers-Gruppe, die im vergangenen Jahr mit gut 2100 Mitarbeitern 114 Schiffe betrieb, war wegen der weltweiten Schifffahrtskrise in Schieflage geraten. Ende 2016 wies sie Nettofinanzschulden in Höhe von 1,46 Milliarden Euro aus.
Das Sanierungskonzept sieht unter anderem vor, dass Banken auf Forderungen verzichten sowie Unternehmensbeteiligungen und Schiffen verkauft werden. Der Anteil des bisherigen Alleinaktionärs Bertram Rickmers an der Reederei soll auf 24,9 Prozent schrumpfen. Die HSH Nordbank, die Anleihegläubiger und gegebenenfalls eine weitere Bank sollen 75,1 Prozent halten. Unklar ist, wie hoch ein Forderungsverzicht der HSH Nordbank ausfallen könnte, die zu den wesentlichen Gläubigern gehört.
Der einst weltgrößte Schiffsfinanzierer kämpft selbst mit den Folgen der Branchenkrise. Das vor einigen Jahren mit staatlicher Hilfe gerettete Geldhaus muss auf Druck der EU-Kommission bis Ende Februar 2018 verkauft werden. Sonst wird die Bank, die unter notleidenden Schiffskrediten im Milliarden-Volumen leidet, abgewickelt.