Royal Bank of Scotland RBS führt als erste britische Bank Strafzinsen ein

Als erstes Geldhaus in Großbritannien fordert die Royal Bank of Scotland (RBS) von einigen Großkunden Negativzinsen für ihre Bankeinlagen. Betroffen ist laut RBS eine begrenzte Zahl institutioneller Anleger.

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Die Royal Bank of Scotland führt Strafzinsen ein. Quelle: REUTERS

Die Royal Bank of Scotland (RBS) will als erstes Geldhaus in Großbritannien von bestimmten Großkunden Negativzinsen für ihre Bankeinlagen verlangen. Betroffen sei eine begrenzte Zahl institutioneller Anleger, teilte die in der Finanzkrise teilverstaatlichte Bank aus Edinburgh am Freitag mit.

Wegen des anhaltend niedrigen Zinsumfelds gebe die RBS von Montag an jene Kosten weiter, die Clearinghäuser in Europa der RBS bei der Abwicklung bestimmter Geschäfte in Rechnung stellten. Die RBS reagiert demnach also letztlich auf die Negativzinsen, die die Europäische Zentralbank (EZB) von Instituten verlangt, wenn sie überschüssige Einlagen über Nacht bei der EZB parken.

Damit erreichen die Strafzinsen die RBS-Kunden aus einem anderen Grund als erwartet: Das krisengeplagte Institut hatte unlängst einer Million Geschäftskunden angekündigt, dass sie sogenannte Verwahr-Entgelte verlangen müsse, wenn die Bank of England (BoE) ihren Leitzins ins Negative absenke. Die BoE blieb aber über der Null-Linie, auch wenn sie die Rate auf ein Rekordtief von 0,25 Prozent drückte.

Der Leitzins in der Euro-Zone liegt bei 0,0 Prozent. Zudem versucht die EZB mit ihrer Strafgebühr von 0,4 Prozent für bei der Zentralbank gehortetes Geld, die Konjunktur und die Kreditvergabe anzukurbeln. In der deutschen Bankenbranche gibt es bereits seit fast zwei Jahren Strafzinsen für Firmenkunden und institutionelle Anleger. Zuletzt bröckelte aber auch das Tabu der Negativzinsen für Privatkunden.

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