Russischer Milliardär Viktor Charitonin übernimmt Nürburgring

Der Nürburgring hat einen neuen Eigentümer: Den russischen Milliardär Viktor Charitonin.

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Der Nürburgring hat einen neuen Eigentümer: Der russische Milliardär Viktor Charitonin kauft sich nach Informationen der WirtschaftsWoche anstelle des in Schieflage geratenen Düsseldorfer Automobilzulieferers Capricorn bei der Rennstrecke ein. Capricorn-Chef Robertino Wild hatte die zweite Kaufpreisrate von fünf Millionen Euro bisher nicht aufbringen können und seine Anteile von zwei Dritteln an der Capricorn Nürburgring Besitzgesellschaft mbH (CNBG) Anfang Oktober an einen Treuhänder abtreten müssen. Zuvor war bekannt geworden, dass Wilds Kunstsammlung - die er als Sicherheit für einen Zahlungsaufschub stellte - bereits anderweitig verpfändet war.

Wilds CNBG-Anteile übernimmt nun Charitonin über eine zwischengeschaltete Holding. Der 41 Jahre alte Russe ist Großaktionär und Aufsichtsratschef des Unternehmens Pharmstandard, das er 2003 gemeinsam mit dem Oligarchen Roman Abramowitsch gegründet und inzwischen zum größten heimischen Arzneimittelhersteller in Russland ausgebaut hat. Sein Vermögen verwaltet er unter anderem über zwei Briefkastenfirmen auf Zypern. Das Magazin Forbes listete ihn 2013 mit einem geschätzten Vermögen von gut einer Milliarde Dollar auf Platz 1342 der reichsten Menschen der Welt. Charitonin, der auch eine Wohnung im ultrateuren Londoner Luxuswohnhaus Hyde Park One hat, ist Oldtimerfan und fuhr in diesem Jahr die Rallye Mille Miglia mit einem Mercedes 500 K von 1935. Auf Anfrage wollte er sich nicht äußern.

Dem Vernehmen nach hat Charitonin die zweite und auch die erst im Dezember fällige dritte Kaufpreisrate bereits gezahlt. Die Nürburgring-Insolvenzverwalter Jens Lieser und Thomas Schmidt hatten im März für insgesamt 77 Millionen Euro den Zuschlag an Capricorn und seinen Mitinvestor Getspeed vergeben, der Axel Heinemann gehört, einem früheren Partner der Boston Consulting Group. Nachdem der Sprecher der Insolvenzverwalter sich auf Anfrage zunächst nicht äußern wollte, hat er den Bericht der WirtschaftsWoche inzwischen in einer Pressemitteilung bestätigt. „Der Einstieg der NR Holding AG, an der unter anderem der russische Unternehmer Viktor Charitonin beteiligt ist, bedeutet lediglich einen Wechsel auf der Gesellschafterebene“, teilte der Sprecher mit. Das operative Geschäft und das Management am Nürburgring seien davon nicht betroffen.

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