Streik über Weihnachten? Gewerkschaft EVG droht der Bahn

Die Tarifverhandlungen zwischen der EVG und der Deutschen Bahn stehen kurz vor der Entscheidung. Geht die Bahn nicht auf die Gehaltsforderungen ein, könnte es über Weihnachten zu Streiks kommen – so die indirekte Drohung.

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Demonstranten haben sich im November in Berlin vor Beginn der dritten Runde der Tarifverhandlungen der Deutschen Bahn mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) vor dem Tagungsort versammelt und halten symbolisch Rote Karten nach oben. Quelle: dpa

Berlin Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) droht der Deutschen Bahn indirekt mit Streiks über die Feiertage. Wenn der Arbeitgeber nicht auf die Gehaltsforderungen eingehe, hätte die EVG keine andere Möglichkeit, als sich andere Maßnahmen zu überlegen, sagte EVG-Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba am Donnerstag zu Reuters TV.

Dies könne auch über Weihnachten geschehen. Die monatelangen Tarifverhandlungen zwischen EVG und Bahn stehen vor der Entscheidung. Die EVG will noch am Donnerstag einen Abschluss erzielen. „Wir gehen nicht in die Verlängerung. Die Zielmarke ist mit dem heutigen Tage gesetzt“, ergänzte Rusch-Ziemba laut EVG-Mitteilung. Es wurde nicht ausgeschlossen, dass die am Mittag begonnene vierte Verhandlungsrunde bis tief in die Nacht dauern könnte.

Die EVG fordert eine Tariferhöhung von sieben Prozent, wobei die gut 100.000 Beschäftigten davon auch 2,5 Prozent als freie Tage wählen können sollen. Die Bahn akzeptierte diesen Punkt grundsätzlich, bietet aber ein Paket von 4,2 Prozent über eine Laufzeit bis Ende 2018. Zudem sollen flexiblere Arbeitszeitmodelle erweitert werden. Selbst bei einer Einigung ist der Tarifkonflikt damit noch nicht beigelegt, da die Bahn parallel mit der GDL in Gesprächen ist. Sie verhandelt für Lokführer und Zugbegleitpersonal und fordert vier Prozent mehr Geld. Dazu kommen aber bessere Arbeitszeit- und Schichtregelungen. Die Bahn hat die Forderungen so auf über 20 Prozent taxiert. Die GDL schloss allerdings Streiks für dieses Jahr aus.

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