"Thermoburn" in Australien Vorwerk hat Ärger mit dem Thermomix

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Keine Fälle in Deutschland bekannt

In Deutschland liegen bisher keine derartigen Schädigungen von Thermomix-Nutzern vor. „Mir ist kein Fall solcher Beschwerden bekannt“, sagte Georg Tryba von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen auf Anfrage dem Handelsblatt. „Viele Firmen tauschen vorsorglich Teile aus, um die Sicherheit der Kunden zu gewährleisten.“ Die Stiftung Warentest hatte erst kürzlich wieder Multifunktionsküchenmaschinen getestet, auch den digitalen Thermomix TM5. Der hatte zwar nur mäßig abgeschnitten, das lag allerdings an der kritisierten Lautstärke, nicht aber an Sicherheitsbedenken.

„Den Thermomix TM31 hatten wir im Jahr 2010 im Test. Mit korrekt eingesetztem Dichtungsring ist in unserem Test nichts aus der Maschine herausgespritzt“, sagte Stephan Scherfenberg von der Stiftung Warentest dem Handelsblatt. Die Austausch-Aktion von Thermomix beziehe sich auf Geräte, die später produziert wurden, nämlich 2012 bis 2014.

„Als wir im letzten Jahr den Nachfolger TM 5 getestet haben, sind ebenfalls keine Probleme mit dem Dichtungsring aufgetreten“, so der Warentest-Experte. „Nur wenn er falsch sitzt oder ganz vergessen wurde – also bei unsachgemäßem Gebrauch -, können Flüssigkeiten bei hoher Umdrehung aus dem Topf spritzen.“

Für Vorwerk ist der Thermomix die „Cash Cow“ des Unternehmens. Auch 2015 haben die Wuppertaler wieder ein Rekordumsatz eingefahren, wie sie im Vorfeld der Jahresbilanz verrieten, die kommenden Donnerstag veröffentlicht wird. Der Thermomix hatte 2014 den Staubsauger Kobold erstmals als größte Einnahmequelle überholt.

Damals machten die Wuppertaler weltweit einen Umsatz von 2,8 Milliarden Euro, davon 920 Millionen Euro mit dem neuen digitalen Thermomix TM5. Der wird von weltweit rund 30.000 Repräsentantinnen ausschließlich im Direktvertrieb über Kochpartys verkauft.

Denn die Bedienung der High-Tech-Maschine will gelernt sein. „Die Sicherheit, das Wohlergehen und die Betreuung unserer Kunden hat bei Vorwerk seit jeher höchste Priorität“, so Sprecher Weber.

Ob die Nachfrage der Küchenmaschine nach der Beschwerdewelle in Australien einen Dämpfer bekommt, ist fraglich. Die Lieferzeit für einen Thermomix ist zwar deutlich kürzer geworden, liegt derzeit aber immer noch bei sechs Wochen.

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