Thomas Sedran Ex-Opel-Chef wird Strategieberater bei Accenture

Ende Juni hatte der frühere Opel-Chef Thomas Sedran bei General Motors gekündigt. Jetzt hat er einen neuen Job: der 50-Jährige kehrt in die Beraterszene zurück, in der er den Großteil seines Berufslebens verbracht hat.

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Der damalige Opel-Chef Thomas Sedran im Jahr 2012: Er beschloss unter anderem, das Werk in Bochum dicht zu machen. Quelle: dpa

Der frühere Opel-Chef Thomas Sedran (50), wird am 1. September einen neuen Job bei der internationalen Unternehmensberatung Accenture in München antreten. Wie die WirtschaftsWoche vorab erfuhr, soll der promovierte Ökonom als Managing Director bei Accenture Strategy künftig die Aktivitäten des Unternehmens in der Automobilbranche organisieren. In der neu geschaffenen Position wird er von München aus etwa 6000 Berater weltweit führen.

Sedran war bei General Motors zuletzt Europa-Statthalter für die US-Marken Cadillac und Chevrolet. Nach der Entscheidung des Autokonzerns, mit Rücksicht auf Opel den Vertrieb von Chevrolet in Europa Ende 2013 einzustellen, hatte sich der Spezialist für schwierige Sanierungsfälle vor allem um die Umstellung und Abwicklung der Händlerverträge kümmern müssen. Eine Aufgabe, die ihn offenbar nicht ausfüllte: Ende Juni hatte er bei GM gekündigt.

Für den Autokonzern war Sedran damit nur etwas mehr als drei Jahre tätig und hatte dort eine Blitzkarriere hingelegt: Im Juli 2012, nur wenige Monate nach seinem Eintritt als Opel-Vorstand für Unternehmensstrategien und Geschäftsentwicklung wurde er bereits stellvertretender Vorstandsvorsitzender und kommissarischer Chef der Traditionsmarke, die damals tiefrote Zahlen schrieb. Sedran leitete damals unter anderem die Schließung des Werks Bochum ein. Im März 2013 übernahm der frühere Conti- und VW-Manager Karl-Thomas Neumann die Leitung von Opel – Sedran wechselte kurz darauf zu Chevrolet Europe nach Zürich.

Zehn Opel-Klassiker, die aus Bochum kamen
Im September 1963 feiert das Rekord „A“ Coupé Premiere. Einen Monat später startet das hier abgebildete Kadett „A“ Coupé mit 48 PS starkem 1,0-Liter-Motor. Gegenüber der Kadett Limousine bietet das Coupé 20 Prozent mehr Leistung  Quelle: Presse
1965: Im September feiert der Opel Kadett „B“ als Limousine, Caravan und Coupé Weltpremiere. Das flach abfallende Coupé-Heck erinnert an die Fastback-Modelle aus den USA und soll laut Opel schon im Stand Kraft und Geschwindigkeit suggerieren. Quelle: Presse
1965: Neues Opel-Flaggschiff wird das Diplomat V8 Coupé mit Karosserie von Karmann. Im Coupé debütiert ein 230 PS-V8-Triebwerk, das erst ein Jahr später für die Limousine lieferbar wird. Abgesehen vom Mercedes 600 avanciert der Diplomat so zum leistungsstärksten Serienautomobil aus deutscher Produktion. Quelle: Presse
1965 hatte Opel auf der IAA in Frankfurt die Studie Experimental-GT als Vorbote des zweisitzigen Sportcoupés Opel GT präsentiert. 1968 ist es endlich soweit: Die Produktion für den GT läuft an. Beworben wird die "Corvette des kleinen Mannes" später mit dem Spruch "Nur Fliegen ist schöner". Quelle: Presse
Ein besonderer Imageträger wird ab März 1970 das 150 PS starke Commodore GS/E Coupé mit D-Jetronic-Einspritzung. Quelle: Presse
1973: Im August debütiert der Kadett "C". Ab Herbst 1975 auch als GT/E Coupé mit 105 PS Leistung und schwarzgelber Kriegsbemalung. Heute ein gesuchter Klassiker. 1976 sorgte Walter Röhrl sorgt mit einem 220 PS leistenden Kadett "C" Coupé bei der Rallye Monte Carlo für Furore Quelle: Presse
1975 debütiert auf der IAA die zweite Generation des Manta, der erst jetzt zur ernstzunehmenden Sportwagenalternative wird, und u.a. gegen den Ford Capri antritt. 1978 kommt der Manta CC mit Heckklappe zur Auslieferung. Zehn Jahre später, 1988 läuft der letzte Manta vom Band. Quelle: Presse

Mit dem Wechsel zu Accenture kehrt der gebürtige Augsburger in die Beraterszene zurück, in der er den Großteil seines Berufslebens verbrachte. Zwölf Jahre war er für Roland Berger Strategy Consultants tätig, sechs Jahre für AlixPartners in München – hier wie da im Geschäftsbereich Automobil.

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