...verständlich, wenn jemand selbst zum Beispiel 50.000 Euro für seine Taxi-Lizenz bezahlt hat.
Die Lizenz ist doch ein klares Indiz dafür, dass hier Besitzstände mit marktfeindlichen Methoden geschützt werden sollen. Die Lizenz ist eine Eintrittskarte zu einem Marktplatz, auf dem man vor jeglicher Konkurrenz und vor günstigeren Preisen geschützt wird. Bei wem man sich das Geld dann wieder zurückholt ist klar: Die Zeche zahlt der Verbraucher.
Was fordern Sie?
Wir wollen keinen regulatorischen Freifahrtschein. Es gibt viele Regelungen, die aus Verbrauchersicht absolut sinnvoll sind. Wir sprechen uns nur für punktuelle Änderungen an drei Stellen aus. Erstens, sollte aus unserer Sicht die Unternehmerprüfung vereinfacht werden. Allein aufgrund der Sprachbarriere fallen viele Menschen durch diesen Test durch. Ein weiterer Punkt ist die sogenannte Rückkehrpflicht für Mietwagenunternehmen: Jeder, der in Deutschland Personen befördert und kein Taxiunternehmen ist, muss, nachdem er den Fahrgast am Ziel abgesetzt hat, leer wieder in seine Heimatgarage zurückkehren.
Und die liegt meistens außerhalb. Erst dann darf er sich zum nächsten Fahrgast aufmachen. Welchen Sinn soll eine solche Regelung haben, außer den professionellen Fahrdiensten Steine in den Weg zu legen? Auf jeden Fall ist sie ökonomischer und ökologischer Unsinn. Fährt die sogenannte Mietwagenfirma leer, erhöht sich der Preis und der Schadstoffausstoß auch. Drittens denken wir, dass die Ortskenntnisprüfung in Zeiten von Navigationssystemen nicht mehr notwendig ist. Ein Fahrer sollte nicht mehr das gesamte Straßennetz einer Stadt auswendig kennen müssen.
Uber steckt sehr viel Geld ins Lobbying, angeblich mehrere Milliarden Dollar pro Jahr, also scheinen sie noch nicht ganz aufzugeben und weiter gegen solche Regeln zu agitieren...
Natürlich möchten wir zur Modernisierung solcher aus unserer Sicht nicht mehr zeitgemäßer Gesetze beitragen. Am Ende sollte der Verbraucher und Wähler entscheiden, welche Auflagen einem örtlichen Fahrdienst gemacht werden. Wir sind der Ansicht, dass die aktuellen Diskussionen oft über die Köpfe der Verbraucher hinweg geführt werden.
Welche anderen Märkte hat Uber im Visier?
Märkte wie Saudi Arabien, Südafrika, Kenia und Indien sind interessant. Vor allem Frauen schätzen dort unseren Service, da Öffentliche Verkehrsmittel oder auch Sammel-Taxis oft ein Sicherheitsrisiko bedeuten. In der Uber-App wird das Bild des Fahrers und das Nummernschild des Autos angezeigt. Das System hält fest, wer mit dem gefahren ist. Diese Nachvollziehbarkeit antizipieren unsere Partner. Eine Fahrt wird dadurch nicht nur sicherer, sondern auch kundenfreundlicher. Die Transparenz gilt aber auch für die gewählte Route und den Preis: Der Kunde sieht auf seiner Handy-App die gleiche Karte mit dem farbig markierten Weg wie der Fahrer. Sollte es zu unnötigen Umwegen kommen, kann der Fahrgast das sehr einfach nachvollziehen und melden. Der Preis wird automatisch ermittelt und die Bezahlung vollzieht sich völlig ohne Bargeld. Langfristig gesehen ist auch China einer der wichtigsten Wachstumsmärkte für uns. Die vielen Millionenstädte mit dem guten Handynetz und vielen technik-affinen Bürgern bieten ideale Bedingungen für eine Fahrten-Plattform per App.