Übernahme geglückt Vonovia schluckt Rivalin Conwert

Der Bochumer Wohnungskonzern Vonovia übernimmt die österreichische Immobiliengesellschaft Conwert: Die Mehrzahl der Aktionäre nahm das Vonovia-Angebot an. Der Deal ist mehrere Milliarden Euro schwer.

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Das größte deutsche Wohnungsunternehmen kann die Rivalin Conwert aus Österreich übernehmen. Aktionäre, die dem Deal nicht zugestimmt haben, können ihre Aktien bis zum 23.März zu gleichbleibenden Konditionen verkaufen. Quelle: dpa

Frankfurt Deutschlands größter Wohnungskonzern Vonovia ist die milliardenschwere Übernahme des österreichischen Rivalen Conwert geglückt. Mehr als die Hälfte der Conwert-Aktionäre habe bei dem Übernahmeangebot von Vonovia zugegriffen, teilte das Bochumer Unternehmen am Montagabend nach Ablauf der Annahmefrist mit. Damit wurde die notwendige Schwelle für einen Erfolg des Angebots überschritten. Wieviele Aktien von Conwert exakt eingesammelt werden konnten, will Vonovia nach dem Ablauf einer Nachbuchungsfrist am Donnerstag bekanntgeben.

„Die Übernahme wird für die Aktionäre und Mieter beider Unternehmen Vorteile bringen“, kündigte Vonovia-Chef Rolf Buch an. Auch Conwert steht der Übernahme durchaus positiv gegenüber. „Unsere Aktionäre haben sich mehrheitlich entschieden, den Zusammenschluss mit Vonovia zu unterstützen und damit das Potenzial unter einem neuen Dach weiterzuentwickeln“, sagte Verwaltungsratchef Alexander Proschofsky.

Für Vonovia-Chef Buch ist die Übernahme von Conwert ein wichtiger Erfolg, denn sein letzter großer Deal ging im Februar schief: Die feindliche Übernahme der Nummer zwei in Deutschland, Deutsche Wohnen. Im September kündigte der Manager dann die Übernahmepläne von Conwert an. Das Unternehmen mit Sitz in Wien ist für Vonovia attraktiv, denn die 24.500 Wohnungen liegen zum größten Teil in deutschen Städten wie Leipzig und Berlin. Dort steigt die Nachfrage nach Wohnraum stetig. Große Wohnungsportfolios sind auf dem Heimatmarkt aber immer schwieriger zu bekommen.

Einschließlich Schulden kostet die Conwert-Übernahme Vonovia bis zu 2,7 Milliarden Euro. Die Bochumer wollen den Zukauf ohne der Aufnahme von frischem Kapital stemmen. Geplant war, den größten Teil des Zukaufs mit eigenen Aktien zu bezahlen. Vonovia bietet 74 eigene Aktien für je 149 Conwert-Papiere. Die Conwert-Aktionäre haben aber - wie in Österreich vorgeschrieben - die Wahl zwischen Vonovia-Papieren und einer Bar-Abfindung.

Da das Barangebot zuletzt attraktiver war, empfahl der Conwert-Verwaltungsrat den Aktionären jedoch die Annahme der Cash-Variante. Das Barangebot liegt bei 16,16 Euro – um diesen Wert hat sich der Kurs der Conwert-Papiere eingependelt. Vonovia-Aktien notieren zuletzt bei 30,08 Euro.

Conwert-Aktionäre, die das Angebot bisher noch nicht angenommen hätten, können ihre Aktien zu gleichbleibenden Konditionen während der Nachfrist noch verkaufen. Diese soll am 23. Dezember beginnen und bis zum 23. März 2017 andauern.

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