Umbruch bei Air-Berlin-Partner Etihad-Chef James Hogan muss gehen

Nach dem Abtritt von Stefan Pichler bei Air Berlin tauscht auch der arabische Großaktionär Etihad seine Führungsspitze aus. Konzernchef Hogan werde das Unternehmen in der zweiten Jahreshälfte verlassen, teilt Etihad mit.

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Konzernchef James Hogan verlässt Etihad in diesem Jahr. Quelle: AP

Bei der arabischen Fluggesellschaft Etihad nehmen die beiden obersten Manager nach milliardenschweren Fehlinvestitionen bei Air Berlin und Alitalia den Hut. Es sei geplant, dass Konzernchef James Hogan sowie Finanzchef James Rigney später im Jahr ihren Posten räumten, teilte Etihad am Dienstag mit und bestätigte damit eine Insiderinformation der Nachrichtenagentur Reuters. Der 60-jährige Hogan werde bei Etihad bleiben und zu einer Investmentfirma der staatlichen Airline wechseln.

Das Unternehmen danke Hogan dafür, dass er in seinen zehn Jahren an der Spitze aus einer kleinen Regionalairline mit 22 Flugzeugen einen globalen Konzern mit einer Flotte von 120 Maschinen gemacht habe, sagte Aufsichtsratschef Mohamed Mubarak Fadhel Al Mazrouei. Die Suche nach Nachfolgern für beide Manager laufe.

Etihad gehört dem Öl-Emirat Abu Dhabi am Persischen Golf. An der Spitze der Regierung steht eine Herrscherfamilie, die nun die Konsequenzen aus der gefloppten Europa-Strategie von Hogan zieht. Unter dem Australier stieg der Emirates-Rivale bei Air Berlin, Alitalia und Air Serbia ein. Die Beteiligungen entpuppten sich jedoch als Milliarden-Grab. Zugleich setzt Abu Dhabi der niedrige Ölpreis zu, der die Staatseinnahmen drückt.

Die Beteiligungen von Etihad

Etihad kündigte im Dezember in der Folge den Abbau von bis zu 3000 Stellen an. Gleichzeitig zieht sich die Airline seit Sommer langsam aus Europa zurück. 38 Flieger der defizitären Air Berlin gingen zur Miete an die Lufthansa, ein weiterer Teil der Flotte wird in eine neue Ferien-Airline mit Tuifly eingebracht.

Zudem taumelt Alitalia von einer Krise zu Krise. Eine abermalige Sanierung mit Einsparungen von 160 Millionen Euro soll nun die Wende erzwingen.

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