Unister-Insolvenz Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Betrugs und Untreue

Der Unfalltod von Unister-Chef Thomas Wagner wirft weiterhin viele Fragen auf. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft Dresden wegen Verdachts auf Betrug und Untreue. Grundlage ist eine Strafanzeige.

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Die Leipziger Internetfirma stellte nach dem Tod ihres Chefs einen Insolvenzantrag. Quelle: dpa

Dresden Im Zusammenhang mit dem Tod von Unister-Chef Thomas Wagner ermittelt die Sächsische Generalstaatsanwaltschaft wegen Betrugs- und Untreueverdachts. Grundlage der Betrugsermittlungen sei eine Strafanzeige, sagte Oberstaatsanwalt Wolfgang Klein am Freitag in Dresden. Dabei gehe es um einen „hohen Geldbetrag“, um den Wagner in Italien kurz vor dem Flugzeugabsturz am Donnerstag vergangener Woche betrogen worden sein solle.

Wer die Anzeige erstattet hat, sagte er nicht. Nach einer weiteren Anzeige des Unister-Mitgründers und Gesellschafters Daniel Kirchhof seien die Ermittlungen um den Verdacht der Untreue erweitert worden.

„Wir hätten aber auch von Amts wegen Ermittlungen eingeleitet“, sagte Klein. Schon die Hinweise auf Straftaten in der umfangreichen Medienberichterstattung rund um den Tod Wagners und die Insolvenz der Unister Holding hätten dies nötig gemacht. Mehrere Medien hatten berichtet, dass Wagner in Venedig möglicherweise im Zuge eines sogenannten „Rip Deals“ um über eine Million Euro betrogen worden sein könnte.

Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden führt die Ermittlungen. Die Staatsanwaltschaft Leipzig sei nur noch mit der Klärung der Identität der nach dem Absturz in Slowenien gefundenen Leichen befasst, sagte Klein. Der endgültige DNA-Nachweis, dass es sich bei den Toten um Wagner (38) und den 39 Jahre alten Unister-Mitgesellschafter Oliver Schilling handelt, stehe noch aus.

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