Der Beweis, dass aus der Einheit von Steuerberatung, Rechts- und IT-Beratung sowie Managementberatung eine Beratungsqualität der neuen Dimension entstehen kann, ist jedoch noch nicht erbracht. "In der reinen Strategieberatung bleiben McKinsey und BCG auch weiterhin unangefochten", bestätigt Manger-Wiemann. Auch wenn Deloitte versucht hat, sich mit der Übernahme der renommierten Bostoner Strategieberatung Monitor Group hier Feld gut zu machen. Auf die großen Transformationsprojekte - also wenn Dax-Konzerne sich wieder einmal eine Schlankheitskur verordnen oder ihre weltweiten Prozesse umbauen müssen - bewerben sich die klassischen Strategieberatungen genauso wie PwC, KPMG oder EY. Die Strategieberater haben bei solchen Ausschreibungen den Nachteil, dass ihre Preisvorstellungen häufig noch über dem liegen, was der Kunde für stark umsetzungsorientierte, lang andauernde Programme zahlen will. Große Restrukturierungsprogramme hingegen gehören klassischerweise zum Kerngeschäft von McKinsey und Roland Berger Strategy Consultants. "In diesem Feld haben die Wirtschaftsprüfungsgesellschaften noch nicht den gleichen Track Record vorzuweisen, das könnte sich aber durchaus in Zukunft ändern", sagt Manger-Wiemann.
Auch die IT-Berater schielen auf das Geschäft mit der Managementberatung
Die Gerüchte um die Übernahme der Managementberatung Booz & Company durch den IT-Riesen Accenture zeigen jedoch, dass längst nicht nur die Big Four der Wirtschaftsprüferszene auf das Geschäft mit Managementberatung schielen. Booz & Company gehört wie auch A.T. Kearney zu den international führenden Adressen für hochwertige Organisations- und Prozessberatung weniger jedoch für Strategiekompetenz. Die Beratung ist renommiert, aber möglicherweise nicht global und groß genug, um im Wettbewerb mit den wirklich großen Playern McKinsey und BCG langfristig bestehen zu können.