Verdorbene Kalkulation Diese Gefahren drohen aus der Kantinen-Küche

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Schulessen vom Starkoch

Die Werbung der Köche
Johann Lafer
Johann Lafer
Tim Mälzer
Tim Mälzer
Mario Batali
Mario Batali
Horst Lichter

Nach den massenhaften Brechdurchfällen an ostdeutschen Schulen beginnen nun die ersten Unternehmen, umzudenken und ihre Hygienepraxis zu überprüfen. Der Bonner Caterer Lehmann sucht derzeit nach Verbündeten, um endlich die Herkunft der Lebensmittel über mehrere Lieferstufen transparent zu machen.

Starkoch Johann Lafer sieht die Schuld an der Misere allerdings auch im System: „Ich weiß nicht, wie man bei einem Preis von zwei Euro pro Schulessen, von dem auch noch 19 Prozent Mehrwertsteuer abgeführt werden müssen, vernünftig kalkulieren soll.“ Deshalb plädiere er für eine Entlastung. „Es geht nicht an, dass für Hundefutter und einige Süßigkeiten nur sieben Prozent Mehrwertsteuer gezahlt werden müssen, für gesunde Schulverpflegung aber 19 Prozent angesetzt werden.“

Lafer handelt auch. Von November an betreibt der Spitzenkoch, der in seinem Restaurant „Le Val d’Or“ im rheinland-pfälzischen Stromberg Acht-Gänge-Menüs für 165 Euro kredenzt, eine eigene Schulmensa in Bad Kreuznach. Bis zu 1200 Kinder will er dort verpflegen – mit überwiegend regionalen und saisonalen Produkten, zum Preis von vier Euro. „Wenn man frisch kocht, sind hochwertige saisonale und regionale Produkte nicht zwingend teurer als Fertigkost, sie erfordern aber einen hohen Personaleinsatz“, sagt Lafer.

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