Wenn aus Cornflakes Burger werden Der Kampf um den Frühstückstisch

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Wie die Frühstückshersteller reagieren

Dass McDonald’s und seine Konkurrenten sich so auf den Frühstücksmarkt stürzen, hat einen einfachen Grund: Den restlichen Tag über läuft es nicht mehr so gut. Der Gesundheitstrend, Hygieneskandale und die wachsende Zahl von alternativen Burger-Bratern machen den einst unangefochtenen Fast-Food-Königen schwer zu schaffen. Im vergangenen Jahr musste McDonald’s erstmals seit 70 Jahren sinkende Umsätze in Deutschland hinnehmen. In den USA läuft es schon länger nicht mehr richtig gut.

Noch sind die Probleme  nicht existenzbedrohend, aber die Unternehmen sind auf Wachstum ausgerichtet und der Frühstückmarkt scheint der einzige Bereich, in dem das zurzeit noch möglich ist.

Mit diesen Lebensmitteln tun Sie sich was Gutes
BrokkoliRosenkohl und Brokkoli sollen vor Krebs schützen können. In beiden Gemüsesorten haben Forscher den Stoff Indol-3-Carbinol nachgewiesen, der zumindest im Labor Krebszellen abtötet. Ob er das auch im menschlichen Körper tut, ist bislang unbewiesen. Was aber sicher ist, ist dass in Brokkoli Ballaststoffe stecken, die das Cholesterin senken. Außerdem ist das Gemüse sehr Vitamin C-haltig und soll deshalb vor Grauem Star schützen. Quelle: dpa
CranberriesAuch Beeren sind nützlich für den Körper - konkret für das Gedächtnis. Eine besondere Beerensorte, die Cranberries, wirken darüber hinaus sogar antibakteriell. Die Verwandeten unserer Preiselbeeren gelten außerdem als Wundermittel bei Blasenentzündungen. Quelle: AP
KnoblauchAuch Knoblauch wird eine antibakterielle Wirkung zugeschrieben. Die Zehen gelten als natürliches Antibiotikum, das Bakterien und Viren bekämpfen kann. Quelle: REUTERS
SpinatWer seinem Blut etwas gutes tun möchte, sollte auf grün setzen und Spinat essen. Das Gemüse ist sehr Folsäure- und eisenhaltig, was der Blutbildung nützt. Quelle: ZB
RindfleischGönnen Sie sich ruhig ab und an ein Steak: Rindfleisch enthält viel Zink, das die Abwehrkräfte steigert. Außerdem enthält Fleisch im Allgemeinen viele Proteine, die wichtig sind für den Muskelaufbau. Quelle: dpa
FischFisch dagegen tut mit seinen vielen Omega-3-Fettsäuren Herz und Hirn gut. Quelle: AP
ChiliesWer zu Fisch, Fleisch und Gemüse auch noch Chilies zu sich nimmt, tut seinem Körper etwas richtig Gutes. Das in den Chilies enthaltene Capsaicin wirkt nämlich entzündungshemmend und senkt die Blutfettwerte und den Blutdruck. Außerdem mindert es das Hungergefühl. Quelle: REUTERS

Während sich die Fast-Food-Ketten um einen wachsenden Markt streiten, machen die Cerealien-Hersteller was sie können, um ihren Bedeutungsverlust aufzuhalten. Doch die Mittel sind begrenzt.

Trend zu Premiumprodukten

„Kellogg's kann das Verhalten der Menschen nicht ändern“, sagt Markenexperte Pirck. „Das Unternehmen kann aber versuchen, Entwicklungen wie den Gesundheitstrend aufzugreifen und weiterzuführen. Als bekannte Marke hat der Konzern gute Chancen.“

Tatsächlich haben alle großen Cerealien-Hersteller Frühstücksflocken im Angebot, die zumindest damit werben, gesund zu sein. „Die Unternehmen gehen mit Innovationen und wertigeren Produkten in den Markt“, sagt auch Konsumforscher Adlwarth. „Und hoffen dann, einen höheren Preis erzielen zu können.“ Der Hintergedanke: Wer noch zuhause frühstückt, will es wahrscheinlich genießen – und ist bereit, dafür mehr zu zahlen.

Das zahlt sich aus: Kölln und Dr. Oetker, traditionell stark im Bereich von Müsli und gesünderen Cerealien-Varianten, konnten ihren Marktanteil zuletzt leicht ausbauen. Billiganbieter Aldi und Kellogg's verlieren hingegen.

Doch auch der Müsli-Markt ist kein Selbstläufer. Zumal die großen Unternehmen es mit Konkurrenten zu tun bekommen, die im traditionellen Cerealien-Geschäft nie eine Rolle spielten. „Deutsche Verbraucher setzten immer mehr auf Cerealien zum Selbermischen”, sagt Euromonitor-Expertin Hosafci. Davon profitieren Start-ups wie MyMuesli, wo die Kunden sich ihre eigenen Cerealien zusammenstellen können.

Cornflakes und Chips

Den langsamen, anscheinend unaufhaltsamen Niedergang der Frühstückskultur noch am besten verkraften breiter aufgestellte Unternehmen. Bei Oetker etwa stehen die Frühstücksflocken zwischen Nachtischen, Backwaren und Pizzen.

Aber auch manch anderes Unternehmen ist dabei, sich neue Standbeine zu suchen.

Bestes Beispiel: 2012 hat die Kellogg Company dem Handelsriesen Procter & Gamble den Chips-Hersteller Pringles abgekauft. Der Flocken-König ist damit nun zugleich der weltweit zweitgrößte Anbieter von salzigen Snacks - und die lassen sich auch ohne Milch und Frühstückstisch naschen.

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