Wucher-Prozess beginnt Vom Schlüsseldienst abgezockt

Schlüsseldienst Quelle: dpa

Haustür zu, Schlüssel weg. Kriminelle sollen aus dieser misslichen Lage Profit geschlagen haben. Betreiber eines Schlüsseldienstes müssen sich in Kleve vor Gericht verantworten - einer von ihnen nicht zum ersten Mal.

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Überflüssige und schlampige Arbeiten, überteuerte Anfahrten, überzogene Rechnungen - ein bundesweit tätiger Schlüsseldienst aus Geldern am Niederrhein soll seine Kunden systematisch ausgenommen haben. Gegen die beiden 57 und 39 Jahre alten Betreiber beginnt am Dienstag (16.1.) in Kleve der Prozess. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen bandenmäßigen Betrug und Wucher sowie Steuerhinterziehung vor.

Nach Angaben des Landgerichts haben die Angeklagten die Tatvorwürfe im Wesentlichen bestritten. Zu dem Verfahren, das bis Juli terminiert ist, sind über 100 Zeugen geladen, davon viele Opfer. Angeklagt sind bundesweit insgesamt 1009 Fälle.

Der Schlüsseldienst soll deutschlandweit für angeblich ortsansässige Betriebe geworben und dabei auch Telefonnummern mit örtlichen Vorwahlen angegeben haben. Über diese Nummern sollen die Kunden in die Zentrale nach Geldern umgeleitet worden sein, die die Monteure in den Regionen losschickten.

Nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft nutzten die Angeklagten alle Möglichkeiten, um die Rechnung in die Höhe zu treiben - bis auf 1500 Euro.

Der 57-jährige Angeklagte sei wegen genau dieser Masche schon einmal zu vier Jahren Haft verurteilt worden und nach der Hälfte entlassen worden, teilte die Staatsanwaltschaft Kleve mit. Nach der Haftentlassung soll er seine kriminellen Machenschaften wieder aufgenommen haben. Die Verfahren gegen 200 Call-Center-Mitarbeiter und Monteure sei abgetrennt.

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