E.On, RWE, Vattenfall und EnBW Kommission lässt Atomrückstellungen neu berechnen

Die Atomkommission lässt eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft den künftigen Wert der Rückstellungen von E.On, RWE, Vattenfall und EnBW neu berechnen.

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Kernkraftwerk Grohnde. Quelle: dpa

Die Kommission zur Überprüfung der Finanzierung des Kernenergieausstiegs, kurz: Atomkommission, lässt die Düsseldorfer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Warth & Klein den künftigen Wert der Rückstellungen von E.On, RWE, Vattenfall und EnBW für die Stilllegung ihrer Atomkraftwerke in Höhe von derzeit rund 39 Milliarden Euro neu berechnen. Das erfuhr die WirtschaftsWoche aus Kreisen der Atomkommission.

Danach sollen die Bilanzexperten  prüfen, ob die Annahmen der Konzerne aus dem Jahr 2014 noch tragen und ob die damals geschätzten Kosten für die Endlagerung noch aktuell sind. Zusätzlich soll Warth & Klein kalkulieren, welche Folgen es für die Bilanzen der Konzerne hätte, wenn sie einen Teil ihrer Atomrückstellungen in bar an den Bund überweisen müssten. Hintergrund ist die Debatte über einen öffentlichen Fonds, der für die Kosten des Atommülls aufkommen soll.

Anlass für die Neuberechnung  sind die anhaltend niedrigen Zinsen, die höhere Rücklagen und damit einen größeren finanziellen Aufwand der Energiekonzerne  in Milliardenhöhe erfordern  dürften. Warth & Klein hatte bereits im Oktober 2015 in einem Gutachten für das Bundeswirtschaftsministerium festgestellt, dass die Atomrückstellungen der Versorger nur reichen, wenn sie deren theoretische Verzinsung in den kommenden Jahren mit durchschnittlich 4,58 Prozent pro Jahr ansetzen. Bei einer realistischeren Verzinsung von 2,6 Prozent, die  auch die Versicherungswirtschaft ansetzt, würde sich eine Lücke von rund 30 Milliarden Euro auftun. Warth & Klein wollte sich auf Anfrage nicht äußern.

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