E.On und RWE Aufsichtsräte billigen Innogy-Deal

Die RWE-Tochter Innogy soll aufgeteilt werden. Quelle: AP

Die Aufsichtsräte von E.On und RWE haben der geplanten Zerschlagung von Innogy zugestimmt. Bis zu 5000 Arbeitsplätze könnten bei der Neuordnung der Energiekonzerne wegfallen.

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Die Aufsichtsräte von E.On und RWE haben grünes Licht für die Zerschlagung der RWE-Tochter Innogy gegeben. Das Kontrollgremium von E.On habe am Sonntag und das von RWE am Montag zugestimmt, teilten die Versorger am Montagabend mit. Die beiden Energie-Riesen wollen Innogy untereinander aufteilen. E.On soll das Netz- und Vertriebsgeschäft erhalten und sich auch künftig vor allem darauf konzentrieren. RWE will mit dem Ökostromgeschäft von Innogy und E.On ein alternatives Geschäftsmodell zu dem nach und nach auslaufenden Geschäft mit Kohle- und Gaskraftwerken aufbauen.

Die Pläne kommen derweil bei Aktionären gut an. Analysten der Investmentbank Morgan Stanley bezeichneten die Pläne als "Win-Win-Situation". "Wir halten das Angebot von 40 Euro je Aktie für die Aktionäre von Innogy für durchaus vorteilhaft", so Dennis Etzel, Berater beim Vermögensverwalter NFS. Er riet den Innogy-Eignern, die Offerte anzunehmen.

Die Aktien der RWE-Ökostromtochter schossen dank der Pläne um zwölf Prozent in die Höhe. Das ist der größte Tagesgewinn der Firmengeschichte. Dabei wechselten fast 20 Mal so viele Papiere den Besitzer wie an einem Durchschnittstag. RWE-Aktien gewannen 9,2 Prozent und E.On-Titel 5,4 Prozent. Für beide Konzerne war es das größte Tagesplus seit etwa zwei Jahren. Versorger aus anderen Staaten waren ebenfalls gefragt. Der europäische Branchenindex legte 0,5 Prozent zu.

Jedoch wird der Deal auch Arbeitsplätze kosten. E.On rechnet nach der Übernahme des Netz- und Vertriebsgeschäfts von Innogy mit dem Abbau von bis zu 5000 Arbeitsplätzen. Das seien weniger als 7 Prozent der insgesamt deutlich über 70.000 Stellen bei der dann erweiterten E.On, teilten E.On und RWE am Montagabend mit. Gleichzeitig rechnet E.On damit, im kommenden Jahrzehnt Tausende neue Arbeitsplätze schaffen zu können. E.On erwartet zudem jährliche Synergieeffekte von 600 bis 800 Millionen Euro, die ab 2022 realisiert werden sollen.

Die Vereinbarung zwischen den Konzernen sieht vor, dass E.On zunächst den RWE-Anteil von rund 77 Prozent an Innogy komplett übernimmt und im Gegenzug RWE mit 16,7 Prozent am eigenen Unternehmen beteiligt. Anschließend sollen die Unternehmensaktivitäten so getauscht werden, dass E.On das komplette Netz- und Vertriebsgeschäft von Innogy erhält. Die erneuerbaren Energien sollen unter dem Dach von RWE vereint werden. Zudem sieht die Vereinbarung eine Zahlung von RWE an E.On in Höhe von 1,5 Milliarden Euro vor.

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