Nachhaltigkeitsranking Deutschlands nachhaltigste Unternehmen

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Henkel-Chef Rorsted: Der Quelle: dpa

Die Sieger-Unternehmen des Rankings sind bereits weit vorangekommen. Für Henkel-Chef Rorsted ist der grüne Kurs zentral für den Unternehmenserfolg. „Nur wer Produktleistung und Qualität bei größtmöglicher Umweltverträglichkeit langfristig sichert, setzt sich am Markt durch.“ Eine Nettorendite, die von 2005 bis 2008 stetig von 6,4 auf 8,7 Prozent angestiegen ist und wachsende Marktanteile bestätigen seine Einschätzung.

Hinter Henkel landete die Deutsche Telekom auf Rang zwei – trotz der Datenskandale und der Bespitzelung von Kritikern. Nach Einschätzung der Oekom-Analysten kompensierte insbesondere das Bemühen der Bonner um die Reduktion von Kohlendioxid und des Verbrauchs von umweltschädlichen Chemikalien den Malus, den sich der Bonner Telekommunikationsriese eingebrockt hatte. „Mehr als die Hälfte unseres Stromverbrauchs geht auf das Kommunikationsnetz zurück“, sagt Ignacio Campino, Vorstandsbeauftragter für Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Daher modernisiert das Unternehmen sein Netz. Mit Erfolg: Obwohl der Datenverkehr seit Jahren stark wächst, liegt der Strombedarf etwa auf dem Niveau von 2002.

Telekom setzt auf Wasser- und Windengergie

Um erneuerbare Energien zu fördern, kauft die Telekom im Wert von 84 Prozent des benötigten Stroms Zertifikate aus der Wasser- und Windenergie. Zudem testet der Konzern dezentrale Stromerzeugung aus Fotovoltaik, Geothermie und Windenergie und Brennstoffzellentechnik, um den Strombedarf irgendwann selbst erzeugen zu können.

Um die Umwelt von schädlichen Chemikalien zu entlasten, verpflichtet die Telekom ihre Zulieferer darauf, weitgehend auf den Einsatz gesundheits- und umweltschädlicher Stoffe wie Quecksilber und Cadmium zu verzichten. Ein richtiger Schritt, auch wenn nach Ansicht von Oekom auch bedenkliche Substanzen wie Arsen oder Beryllium aus der Produktion verbannt gehören.

Dritter des Oekom-Ratings ist der Münchner Versicherungskonzern Allianz, der die Auswirkungen des Klimawandels direkt in der Bilanz spürt: Der Hurrikan Katrina 2005 hat den größten europäischen Versicherer knapp 600 Millionen Euro gekostet. Nach der Elbeflut 2002 waren mehr als 800 Millionen Euro fällig. Bereits heute entstehen weltweit 40 Prozent der Versicherungsschäden durch Naturkatastrophen. Die Allianz geht davon aus, dass der Anteil wegen des Klimawandels massiv steigen wird.

Allianz entwickelt neue Konzepte

Für den Versicherer ist das ein Dilemma: Denn er wächst vor allem in Entwicklungsländern, wo viele Millionenstädte in Küstennähe durch die schmelzenden Polkappen und steigende Meereshöhen gefährdet sind. Langfristig kann das Vermögenswerte in Höhe von 28 Billionen Dollar in Gefahr bringen.

Zusammen mit der UN erarbeitete die Allianz zudem ein Konzept für Mikroversicherungen in Entwicklungsländern. Darüber können Menschen, die von weniger als zwei Dollar am Tag leben, ihr Hab und Gut absichern. Heraus kamen Versicherungspolicen für 2,50 Dollar pro Jahr.

Parallel dazu handelt der Konzern selbst. Bis 2012 will die Allianz die CO2-Emissionen pro Mitarbeiter um 20 Prozent unter das Niveau von 2006 senken. Das bedeutet weniger Geschäftsreisen und mehr Videokonferenzen. 

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