Photovoltaikanlagen Wenn der Sonnenstrom nicht mehr fließen will

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Mikrorisse und Speicherprobleme


Energie aus neuen Quellen
US-Rapper 50 Cent Quelle: dapd
Ergiebiges Schütteln Quelle: Pressebild
Spiel mit Hintersinn Quelle: Screenshot
Straßen-Kraftwerk: Quelle: Screenshot
Baum-Power Quelle: Screenshot
Ewige Tauchfahrt: Quelle: Pressebild
Wind-Tanke Quelle: Screenshot

Mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind feinste Risse in den Modulen. Fachleute sprechen von den Mirco-Cracks. Sie können durch Wind und Wetter im Laufe der Jahre entstehen und die Leistung der Anlage schmälern. Die Risse können aber auch schon vorhanden sein, noch bevor die Module überhaupt auf dem Dach montiert sind. Befürworter deutschen Module sehen Ware aus Übersee potenziell stärker gefährdet, weil sie beim Verschiffen anhaltender Vibration ausgesetzt sei. Dem kann Arnd Roth vom VDE Prüfinstitut nur eingeschränkt recht geben: „Prinzipiell ist der Transport eine Belastung und ein Risiko. Ein vernünftiger Hersteller hat aber eine gute Verpackung. Ist das nicht der Fall oder geht das Logistikunternehmen schlecht mit der Ware um, kann sich das in einer höheren Zahl von Mikrorissen bemerkbar machen.“

Ob chinesische oder europäische, Dünnschicht- oder kristalline Module. Der Siegeszug der Photovoltaikanlagen hält trotz gekürzter Solarförderung an. Im ersten Halbjahr 2012 sind Solaranlagen mit einer Leistung von 4700 Megawatt installiert worden. Ein neuer Rekord. Von Januar bis Juni 2011 waren es nur 1713 Megawatt. Bernd Decher, Geschäftsführer Technik beim ZVEH, beobachtet jedoch, dass sich die Ziele der Kunden ändern: „Der Trend geht weg von der Solaranlage als Renditemodell, hin zum System für den Eigenverbrauch. Es gibt erste intelligente Steuerungen, mit denen sich der Anteil des Eigenverbrauchs erhöhen lässt. Bei der Stromspeicherung stehen wir allerdings noch am Anfang.“

Ein Eigenverbrauch von 70 bis 80 Prozent lasse sich nur mit einem ausreichend großen Speicher erreichen. Die Kosten dafür sind noch immens. Für eine Batterie mit einer Kapazität von 7 kW/h fallen 7.000 bis 8.000 Euro an. „Ein zielgenaues und zeitlich begrenztes Förderprogramm für die Stromspeicherung wäre sicherlich hilfreich", findet Decher.

Matthias Diehl hingegen ist sicher, dass sich für das Speicherproblem schnell gute Lösungen fänden, wenn es wirtschaftliche Anreize dafür gäbe. Er beklagt: "In der deutschen Energiewirtschaft fehlt ein funktionierendes Marktmodell." Ebenso schlummerten beim Aufbau eines intelligenter Stromnetzes - dem so genannten Smart Gird - noch ungeahnte Potenziale. "Platt gesagt: Der Kühlschrank müsste wissen, was der Strom gerade kostet und seinen Verbrauch entsprechend steuern", erläutert Diehl. Bis dahin ist der Weg noch weit.

Zeit genug, über eine eigene Photovoltaik-Anlage nachzudenken, die bestehende zu optimieren und Fehler zu beheben.

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