Q-Cells Die überschätzten Sanierer

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Üppige Gehälter

Maschinenbauer Kuka Quelle: dpa

Anfang Oktober schickten die Berliner etwa 100 Mitarbeiter in Kurzarbeit und beriefen Walter Bickel zum Chief Restructuring Officer (CRO) in den Vorstand. Der Geschäftsführer von Alvarez & Marsal Deutschland war zuvor in beratender Funktion für das Photovoltaik-Unternehmen tätig.  Zwei Monate später ging in Berlin das Licht endgültig aus.

Und auch bei Q-Cells konnten sich die A&M-Leute so richtig austoben, kassierten üppige Gehälter und hinterließen ein Unternehmen, das nun ebenfalls unmittelbar vor der Pleite steht. Eine halbe Million Euro pro Monat ließ sich das Solarunternehmen Q-Cells die Dienste des Restrukturierungsberaters im Jahr 2010 kosten. Im Jahr zuvor waren es insgesamt 2,4 Millionen Euro. Im Gegenzug hatte Alvarez & Marsal quasi die gesamte Geschäftsführung übernommen.

Wenn Sanierer irren 

Nedim Cen rückte sofort nach Beginn des Beratungsauftrages in das Finanzressort. Im März 2010 löste er auch den zuletzt glücklosen Anton Milner als Vorstandschef von Q-Cells ab. Q-Cells hatte schon 2009 einen Milliarden-Verlust hinnehmen müssen. 2010 wollte Q-Cells bereits wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt sein. 

„A & M zehrt von dem Erfolg bei der Sanierung von Kuka. Tatsächlich war Kuka aber immer ein gesundes Unternehmen“, sagt einer, der sich in der Branche bestens auskennt. „Das Ergebnis der Sanierung bei Q-Cells und bei Solon ist hingegen katastrophal. Dies liegt auch an manchen falschen Entscheidungen der Sanierer.“

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