Zurzeit sondiere RWE in der Finanz-Community die Meinung möglicher Investoren, heißt es in Frankfurt. Attraktiv sei so ein Deal allenfalls, wenn künftig die Kapazitäten verknappt würden und die Politiker beschlössen, schon allein die Bereitstellung der Meiler zur Sicherung der Stromversorgung zu vergüten.
RWE-Chef Terium verschont auch die Mitarbeiter nicht. Bisher galt für RWE der Spott, der Firmenname stehe für die Abkürzung von „Ruhe, Wohlstand und Erholung“. Damit ist es vorbei. So sollen Gerüchten zufolge, bei den RWE-Kraftwerken von 17.000 Stellen gut 3000 wegfallen. In vielen Kraftwerken arbeiten zu viel Ingenieure und Planer, die bei niedrigen Laufzeiten nicht überall gebraucht werden. Nicht nur bei den Kraftwerken wird gespart, auch im Dienstleistungsbereich und bei IT, dort und im Rechnungswesen sollen 2400 Stellen gestrichen werden. So jedenfalls sehen es frühere interne Planungen vor.
Schwierige Umschulung
Große Hoffnungen setzt Terium dabei in seinen Personalvorstand Uwe Tigges, der kreative Lösungen erarbeitet. Eine interne Jobbörse zum Beispiel oder Weiterbildungs- und Umschulungsmaßnahmen. „Aber ein Ingenieur, der jahrelang in einem Kernkraftwerk tätig war, ist nur sehr schwer auf einen Dienstleistungsexperten umzuschulen“, weiß ein altgedienter RWE-Mann.
So könnte, nach Informationen des Handelsblatts, die Mitarbeiterzahl bei RWE mittelfristig von jetzt knapp 70.000 auf 50.000 in den nächsten Jahren sinken. Das wäre eine denkbar schlechte Vision für das Ruhrgebiet, das für RWE immer noch der wichtigste Heimatmarkt ist.