Solartechnikhersteller Wie SMA Solar aus der Krise kommen will

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"China ist zentraler Baustein in unserer Auslandsstrategie"

Die größten Solarmodulhersteller
Solarworld Quelle: dapd
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Jinko Solar Quelle: Screenshot
Sharp Quelle: dpa
Solaranlage von Suntech Quelle: dapd

In China, wo 2013 zwischen 12 und 14 Gigawatt Solarleistung neu installiert wurde und die Regierung in den kommenden zwei Jahren die Solarleistung um 300 Prozent ausbauen will, ist Ihnen der Einstieg allerdings nicht besonders gelungen.

Wir sind schrittweise seit Ende 2012 beim chinesischen Wechselrichterhersteller Zeversolar aus der Provinz Jiangsu im Osten der Volksrepublik eingestiegen, der uns nun zu 99 Prozent gehört. Die Anfangsschwierigkeiten lagen im Rahmen der Erwartungen, wenn man sich in eine chinesische Firma einkauft. Der Zeitpunkt des Einstiegs, kurz vor der Verdopplung der staatlichen Ausbauziele, war goldrichtig.

Woran hat es bei der Übernahme gehakt?

Zeversolar selbst ist erst 2012 aus dem Zusammenschluss zweier ebenfalls junger Unternehmen entstanden. Bei beiden lief nicht alles rund. Wir haben die Produktqualität erhöht und ähnlich wie bei SMA alle Prozesse vom Lieferanten bis zum Kunden durchforstet und verbessert.

Die wichtigsten Solarmärkte

Warum haben Sie überhaupt ein solches kränkelndes Unternehmen mit kaum fünf Prozent Marktanteil in China gekauft, das Sie erst aufwendig sanieren müssen?

Weil China aufgrund des dramatischen Wachstums ein zentraler Baustein in unserer Auslandsstrategie ist. Natürlich ist Zeversolar ein kleiner Spieler in China. Aber bei den dort geplanten Zubauzielen sind selbst fünf Prozent nicht schlecht. Und wir haben zudem höhere Ziele. Zunächst haben wir versucht, mit unserer eigenen Vertriebsgesellschaft Fuß zu fassen – und waren damit nicht glücklich. Mit Zeversolar haben wir nun ein Produktportfolio, das auf die Anforderungen des chinesischen Marktes zugeschnitten ist, Zugang zu weiteren Lieferanten und Entwicklungs- und Vertriebsteams in China. Und wir können mit Zeversolar das Niedrigpreissegment in anderen Märkten bedienen.

Wann werden Sie mit Zeversolar schwarze Zahlen schreiben?

Wir werden in diesem Jahr ein ausgeglichenes Ergebnis abliefern. Ich kann aber hier und heute nicht sagen, ob wir nachhaltig in China erfolgreich sein werden. Der Solarmarkt dort wird nun mal stark von politischen Entscheidungen getrieben. Niemand kann uns garantieren, das Zeversolar tatsächlich bei den Ausschreibungsverfahren für die großen Solarparks zum Zug kommt. Das ist wie bei den chinesischen Modulherstellern. Da gab es plötzlich eine Liste mit Herstellern, die für den Solarausbau in China zertifiziert wurden. Und viele andere Unternehmen eben nicht. Auch chinesische Unternehmen werden bewusst vom Wettbewerb ausgeschlossen. Das ist für uns leider weder kontrollier- noch beeinflussbar.

Damit gehen Sie ein hohes Risiko.

Allein die Effekte, die wir durch Zeversolar bei der Senkung der Einkaufskosten und bei der Erschließung des Niedrigpreissegments in anderen Märkten haben, rechtfertigen die Übernahme.

Mit Material von dpa

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