Stiebel Eltron Mittelständler attackiert Merkels Energiepolitik

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Von allem ein Bisschen

Wie Manager zur Energiewende stehen
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"Man müsste auch Einzelmaßnahmen zulassen", fordert er, statt nur Komplettsanierungen im Wert von 50 000 bis 100 000 Euro zu fördern. Viele Hausbesitzer wüssten gar nicht, wie oder wofür sie einen solchen Batzen Geld lockermachen sollten. Weshalb treibt Multimillionär Stiebel seine Leute, anders als die Wettbewerber, in den Clinch mit den Regierenden?

Die schnöde Hoffnung auf mehr Subventionen, also auf Zusatzgeschäft durch den Staat? Eine besonders grüne Grundgesinnung? Es ist von allem ein bisschen, nichts 100-prozentig, irgendwie passt Stiebels siedendes
Verlangen in kein gängiges Klischee.

Natürlich würde sein Unternehmen besonders profitieren, vollzöge die Politik ganz schnell einen zentralen Teil der Energiewende: mehr Anreize zum Energiesparen. Denn das mittelständische Unternehmen mit 3000 Mitarbeitern und Werken in Deutschland, der Slowakei, Thailand und China gilt als Marktführer für Wärmepumpen.

In einer der größten Wärmepumpenfabriken Europas montieren 250 Mitarbeiter jährlich bis zu 40 000 Geräte, die in mehr als 120 Länder exportiert werden.

Alte Technik neu aufgelegt
Und der Markt für die über 150 Jahre alte Technik, an der schon der britische Physiker William Thomson, der spätere Lord Kelvin, geforscht hat, boomt: Allein in Deutschland wurden im vergangenen Jahr 57 000 Wärmepumpen installiert, knapp zwölf Prozent mehr als im Vorjahr. Die Anlagen nutzen die Wärme aus dem Erdreich, dem Grundwasser oder der Luft, um sie für Heizung und Warmwasser einzusetzen. Dabei entsteht,
abgesehen von den geringen erforderlichen Strommengen, kein Kohlendioxid wie bei der Verbrennung fossiler Rohstoffe.

Ein staatlich forcierter Nachfrageschub zur Minderung des CO2–Ausstoßes käme deshalb der Heizungsbranche im Allgemeinen und Stiebel Eltron im Besonderen zugute. Denn in vielen deutschen Kellern schlummern noch immer veraltete, ineffiziente Anlagen, die schon lange nicht mehr dem heutigen Stand der Technik entsprechen.

Nach einer Statistik des Branchenverbandes Sanitär, Heizung, Klima (ZVSHK) waren im vergangenen Jahr rund 90 Prozent der insgesamt rund 18 Millionen Heizungsanlagen hierzulande veraltet. Insofern könnte eine steuerliche Förderung Eigenheimbesitzer dazu bewegen, ihre alten Klimaschädlinge zu ersetzen.

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