Stromanbieter-Ranking So senken Sie Ihre Stromkosten um bis zu 400 Euro

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Die günstigsten (Öko-)Stromtarife

Im Ergebnis können Stromverbraucher ohne jedes Risiko sparen – steigt der Preis beim neuen Anbieter, können sie jederzeit wechseln. Selbst bei einer Preiserhöhung wegen steigender EEG-Umlage haben Kunden ein Sonderkündigungsrecht. Dass das Licht bei der Pleite eines Anbieters plötzlich ausgeht, muss niemand fürchten. Im Fall der Fälle rutschen Kunden in den Grundtarif ihres Grundversorgers; Strom fließt also weiter.

Testsieger sind die Anbieter ESWE und Grünwelt. Sie landen bei Normalstrom, der nicht aus erneuerbaren Energiequellen stammen muss, in 97 beziehungsweise 99 Prozent aller Fälle auf Platz eins. Dabei wurden vier Verbrauchsstufen (2000, 3500, 4250 und 5000 Kilowattstunden) in allen 100 Städten ausgewertet. ESWE (Tarif Natur Strom) punktet bei Tarifen mit Neukundenbonus, Grünwelt (Tarif grünstrom pur 12) bietet die besten Konditionen ohne Bonus.

Faustregel: Tarife mit Bonus, die oft nur im ersten Jahr besonders günstig sind, eignen sich für Kunden, die bereit sind, Jahr für Jahr zu wechseln. Weniger wechselwillige Kunden sollten eher Tarife ohne Bonus wählen, die im Idealfall langfristig preiswert bleiben. Die komplette Übersicht der Ergebnisse je nach Verbrauch finden Sie hier:

Die günstigsten Ökostromtarife erhalten Kunden ebenfalls bei Grünwelt (Tarif grünstrom pur premium). Berücksichtigt wurden hier nur Angebote, die wenigstens eines der Siegel „OK Power“ oder „Grüner Strom“ vorweisen. Diese Siegel werden Anbietern verliehen, die nur Strom aus erneuerbaren Energien beziehen und in den Ausbau dieser Stromerzeugung investieren. So soll vermieden werden, dass Anbieter Normalstrom allein durch den Kauf bestimmter Zertifikate „grünfärben“ können.

Doch die Ökostromtarife spielen im Neugeschäft kaum noch eine Rolle. Ihr Anteil liegt bei Verivox dieses Jahr bei nur 0,4 Prozent. 2012 – im Jahr nach der Katastrophe von Fukushima – hatten noch 42 Prozent der Verbraucher einen solchen Tarif gewählt. Noch strengere Regeln haben sich Anbieter wie Greenpeace Energy, EWS Schönau und Naturstrom auferlegt. Kunden zahlen dort aber gut 100 Euro mehr als in anderen hochwertigen Ökostromtarifen. Damit liegen die sehr streng kontrollierten Tarife etwa auf dem Preisniveau des Grundtarifs – dort wohlgemerkt für Normalstrom. Unsere Testsieger sind günstiger: Ein Zwei-Personen-Haushalt zahlt dort für Ökostrom pro Jahr im Schnitt 160 Euro weniger als im Grundtarif.

Es tobt ein erbitterter Preiskampf

Normalstrom-Testsieger ESWE hat seinen Sitz in Wiesbaden und ist im Jahr 2000 aus den Stadtwerken hervorgegangen. Hinter Grünwelt steckt eine Marke des Stromanbieters Stromio aus Kaarst. In früheren Jahren hatten sich viele Kunden über Stromio beschwert. Aktuell gibt es keine auffällig vielen Beschwerden mehr. Bei Verivox empfehlen 85 Prozent der Kunden von Grünwelt (Stromio) den Anbieter weiter. Beim Konkurrenzportal Check24 liegt die Empfehlungsquote bei 92 Prozent.

Energischer Preisanstieg: Von Haushaltskunden gezahlte Strompreise. (zum Vergrößern bitte anklicken)

Kritik an Grünwelt gab es jüngst wegen versteckter Preiserhöhungen. So wurden Kunden per E-Mail informiert, dass im Onlineportal ein „neues Dokument“ eingestellt worden sei. Dort stand erst weit hinten, welcher „Arbeitspreis“ fortan gelten soll. Auch Eprimo, eine RWE-Billigtochter, war mit dieser Strategie negativ aufgefallen. Die Hoffnung der Anbieter ist klar: Übersehen Kunden die Preiserhöhung, lassen sie sich leichter halten. In den von uns empfohlenen Tarifen mit kurzer Kündigungsfrist wäre selbst das kein Risiko.

Der Preis ist auf dem Strommarkt das wichtigste Lockmittel, der Preiskampf ist erbittert. „Mit den Preisen im ersten Jahr verdient im Normalfall keiner der Anbieter Geld“, sagt Klaus Kreutzer von Kreutzer Consulting. „Bei Anbietern im günstigen Preissegment müssen Kunden daher von langfristig höheren Preisen ausgehen.“

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