Stromkonzerne Die neuen Köpfe der Energieversorger

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Hoffnungsträger der Energiebranche

Der Vorstandsvorsitzende von RWE, Jürgen Großmann (l), und RWE Supply & Trading Chef Peter Terium in Essen beim Richtfest für ein neues Zentrum für Energiehandel und Energiebeschaffung. Quelle: dpa


Wie die künftigen Personaltableaus in den Chefetagen der Energieriesen aussehen, hängt sehr von zwei Großwesiren der Branche ab: Werner Wennig und Manfred Schneider. Die beiden standen früher Bayer vor und haben durch den Umbau des Leverkusener Chemiekonzerns Erfahrung mit Umbrüchen im Markt. Schneider leitet den Aufsichtsrat von RWE, Wenning das Kontrollgremium von E.On. Beide werden, davon gehen Insider aus, im neuen Jahr aufräumen. Es gibt „immer mehr Wackelvorstände“, sagt ein E.On-Aufsichtsrat.

Dass Schneider im Herbst den Holländer Terium zum Nachfolger von Großmann ausrief, zeigt, dass er auf frisches Blut setzt. Terium ist seit 2003 bei RWE, er fing dort als Controller an und gilt als Analytiker, der den Überblick behält.

Maubachs Chance

Zu den Hoffnungsträgern, die im Zuge der Energiewende aufsteigen könnten, darf sich E.On-Vorstand Maubach rechnen. Mit ihm hatte RWE-Aufsichtsratschef Schneider bereits bei der Nachfolgesuche für Großmann gesprochen. Damit zählt Maubach in der Branche zu den Höchstberufenen.

Der 50-jährige Energieingenieur war jahrelang Chef der Konzerntochter E.On-Energie in Bayern, die nun aufgelöst wird. Maubachs Ressorts bei E.On umfasst neue Technologien, Forschung, aber auch die Steuerung von Großinvestitionen. E.On-Aufsichtsräte hatten die Abwerbung Maubachs in letzter Minute verhindert.

Der Kandidat Frank Mastiaux

Als möglicher künftiger Stern in den Top-Etagen der Energiebranche gilt auch E.On-Geschäftsführer Frank Mastiaux. Der promovierte Chemiker war früher bei E.On Chef der Sparte Erneuerbare Energien und ist nun im Konzern für das Neugeschäft im Ausland zuständig. Mastiaux wird als einer der denkbaren Kandidaten gehandelt, die um die Nachfolge von Villis bei EnBW buhlen könnten.

Mastiaux war früher bei BP für das Flüssiggasgeschäft in den USA zuständig. Und genau in dieses Geschäftsfeld will auch EnBW investieren. Der 47-Jährige hat zudem Managementerfahrungen in Asien und in Südamerika.

Für höhere Aufgaben ist auch Fritz Vahrenholt im Gespräch, der zurzeit den Windräder-Teilkonzern Innogy von RWE leitet. Vahrenholt wäre ein Wunschkandidat von Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Gegen Vahrenholt spricht nur sein fortgeschrittenes Alter von 62 Jahren. Viele Aufsichtsräte haben ihn bereits seit Langem im Visier.

Villis auf Abruf, Großmann vor der Ablösung – das Dominospiel in der Energiebranche beginnt.

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