Uniper Versorger strebt höhere Dividende für 2017 an

Der von Eon abgetrennte Kraftwerksbetreiber Uniper wurde anfangs als „Resterampe“ verspottet. Doch an der Börse arbeitete sich der Kurs im ersten Jahr nach oben. Die Aktionäre bekommen eine höhere Dividende.

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Uniper: Versorger strebt höhere Dividende für 2017 an Quelle: dpa

Der Kraftwerksbetreiber Uniper ist nach der Abspaltung vom Energieriesen Eon zufrieden mit seinem Start. Im ersten eigenständigen Geschäftsjahr 2016 seien zwar Milliardenverluste vor allem durch Abschreibungen auf Großkraftwerke entstanden, sagte Firmenchef Klaus Schäfer am Donnerstag in Düsseldorf. Im Tagesgeschäft gebe es aber deutliche Fortschritte, das Sparprogramm im Konzern mit seinen rund 13 000 Beschäftigten komme voran. Uniper rechne damit, noch lange mit der Absicherung des schwankenden Wind- und Sonnenstroms durch Gas, Kohle und Wasserkraft sein Geld zu verdienen.

Mit Uniper hatte Eon 2016 unter dem Druck der Energiewende sein Geschäft mit Großkraftwerken sowie den Energiehandel abgespalten und im September an die Börse gebracht. Der Kurs ist seitdem um mehr als ein Drittel gestiegen. Auch am Donnerstag legte die Aktie bis zum Mittag zu. Schäfer bestätigte seine Dividendenpläne von gut 200 Millionen Euro für das erste Jahr. Für 2017 solle die Ausschüttung um 15 Prozent wachsen und in den Folgejahren möglichst weiter steigen.

Die erste Jahresbilanz ist noch stark von Aufräumarbeiten belastet. So hatte Uniper bereits im ersten Halbjahr Abschreibungen auf die Großkraftwerke vorgenommen. Insgesamt habe es 2016 Wertberichtigungen über 2,9 Milliarden Euro gegeben, hieß es. Unterm Strich blieb für 2016 ein Minus von 3,2 Milliarden Euro stehen.

2015 hatte der Verlust nach vergleichbaren Zahlen allerdings noch bei fast 3,8 Milliarden Euro gelegen. Für 2017 wollte Finanzchef Christopher Delbrück einen erneuten Fehlbetrag nicht ausschließen. Dieser solle aber deutlich niedriger ausfallen als 2016.

Im laufenden Geschäft zeigten sich 2016 einige Verbesserungen. Der bereinigte Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) legte um 24 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro zu. Grund dafür war vor allem ein Sondergewinn aus neu verhandelten Lieferverträgen mit dem russischen Gasriesen Gazprom. Dagegen sackte der Gewinn in der Stromerzeugung wegen eines Preisverfalls heftig ab.

Uniper rechnet für 2018 nach langen rechtlichen Auseinandersetzungen mit der Inbetriebnahme des 1050-Megawatt-Kohlekraftwerkes Datteln 4 am Rand des Ruhrgebietes. Das werde Uniper ab 2019 einen „niedrigen dreistelligen Millionenbetrag“ an Zusatzerlösen bringen, so Delbrück.

Allerdings laufe ein Rechtsstreit mit dem Konkurrenten RWE wegen eines langlaufenden Stromabnahme-Vertrags für Datteln. Außerdem hat die Umweltschutzorganisation BUND gegen die Genehmigung für Datteln erneut geklagt.

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