Finanzmarkt Postbank-Übernahme durch Deutsche Bank perfekt

Der Deal ist besiegelt: Die Deutsche Bank kann die Postbank übernehmen.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Frank Appel, im Vorstand der Quelle: dpa

 In einem ersten Schritt kauft der Branchenprimus 29,75 Prozent der Post-Tochter für 2,79 Milliarden Euro. Für das Paket zahlt die Deutsche Bank 2,79 Milliarden Euro in bar. Das entspricht einem Preis pro Aktie von 57,25 Euro. Zur Finanzierung plant die Deutsche Bank, eine Kapitalerhöhung von bis zu zwei Milliarden Euro.

Der Einstieg soll im ersten Quartal 2009 vollzogen werden und steht noch unter Vorbehalt der Zustimmung der Aufsichts- und Kartellbehörden sowie der Bundesregierung. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück kündigte bereits an, kein Veto gegen das Geschäft einzulegen.

Deutsche Bank und Postbank wollen etwa beim Vertrieb von Immobilienfinanzierungen und Investmentprodukten eng zusammenarbeiten. Die Deutsche Bank erhält von der Deutschen Post die Option, ein weiteres Aktienpaket in Höhe von 18 Prozent an der Postbank für 55,00 Euro je Aktie zu erwerben. Diese Option kann zwischen zwölf und 36 Monaten nach dem Abschluss des Erwerbs der jetzigen Beteiligung ausgeübt werden.

Die Post räumt der Deutschen Bank zudem ein Vorkaufsrecht für ihre verbleibenden Aktien an der Postbank ein. Die Post ihrerseits erhält eine Verkaufsoption wegen eines möglichen Kursverfalls im Zuge der Finanzkrise: Sie kann ihren verbleibenden Postbank-Anteil von 20,25 Prozent plus einer Aktie zum Preis von 42,80 Euro je Aktie an die Deutsche Bank veräußern. Diese Option kann sie zwischen 21 und 36 Monaten nach dem Abschluss des Verkaufs der Minderheitsbeteiligung an die Deutsche Bank ausüben.

Der Einstieg verschafft der gelben Bank nach den Worten von Post-Vorstandschef Frank Appel Stabilität. Zugleich helfe ihr die Transaktion dabei, ihre ambitionierten Wachstumsziele zu erreichen. „Mit der Deutschen Bank haben wir einen verlässlichen Partner gefunden, der Teile unserer Beteiligung an der Postbank zu einem passenden Zeitpunkt übernimmt.“ Die Post könne sich somit künftig noch stärker auf ihre weltweite Logistikkompetenz konzentrieren. Hier sei die Post Weltmarktführer. „Wir setzen jetzt auf organisches Wachstum, eine noch höhere Qualität und Kundenorientierung.“

Die Deutsche Post will zudem zumindest einen Teil des Erlöses aus dem Teilverkauf eventuell an die Aktionäre ausschütten. Die Post will den Angaben zufolge noch in diesem Jahr darüber entscheiden. Vor allem angelsächsische Großinvestoren hatten immer wieder gefordert, die Postbank zu verkaufen und den Erlös an die Aktionäre auszuschütten.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%