Findet Nemo bester Zeichentrickfilm Der Herr der Ringe und der Oscars

Der letzte Teil der Fantasy-Trilogie „Der Herr der Ringe“ des neuseeländischen Regisseurs Peter Jackson ist wie erwartet der große Gewinner der Oscar-Verleihungen in Hollywood.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
dpa

Das Epos über den Kampf zwischen Gut und Böse wurde in insgesamt elf Kategorien ausgezeichnet, darunter als bester Film und für die beste Regie. Die Produktion zog so mit den Rekordhaltern „Ben Hur“ (1959) und „Titanic“ (1997) gleich. Als beste Hauptdarstellerin wurde die aus Südafrika stammende Charlize Theron für ihren Auftritt als Serienmörderin in dem Drama „Monster“ geehrt. Den Oscar als bester Hauptdarsteller erhielt Sean Penn für seine Rolle in dem Missbrauchsdrama „Mystic River“. Der Kassenschlager „Findet Nemo“ wurde als bester Zeichentrickfilm geehrt. Die beiden deutschen Kurzfilme, die für einen Oscar nominiert waren, gingen dagegen leer aus. >>> Die Oscar-Verleihung 2004 in Bildern Robbins: Teufelskreis der Gewalt durchbrechen Tim Robbins erhielt die höchste Auszeichnung der US-Filmindustrie als bester Nebendarsteller für seine Rolle in dem Drama „Mystic River“. Er spielt darin den als Kind missbrauchten Dave Boyle, der in einem Arbeiterviertel Bostons lebt und verdächtigt wird, die Tochter seines Freundes (Sean Penn) getötet zu haben. Auf der Bühne ermutigte Robbins Missbrauchsopfer, sich Hilfe zu suchen. „Es ist keine Schande oder Schwäche, Hilfe und psychische Betreuung anzunehmen - manchmal ist es das Mutigste, was man tun kann, um den Teufelskreis der Gewalt zu durchbrechen“, betonte er. Robbins hat sich auch als Regisseur einen Namen gemacht und unter anderem „Dead Man Walking“ gedreht, ein Drama über die Todesstrafe. Theron brach in Tränen aus, als sie die goldene Statue entgegennahm. Sie dankte ihrer Mutter, die ihr als Teenager ein Flugticket in die USA geschenkt hatte, um ihr eine Schauspiel-Karriere zu ermöglichen. „Du hast soviel geopfert, damit ich hier leben und meine Träume wahr machen kann. Es gibt keine Worte, um zu beschreiben, wie sehr ich Dich liebe. Und ich werde nicht weinen“, sagte die 28-Jährige unter Tränen. Theron hatte für die Rolle der Serienmörderin Aileen Wuornos in „Monster“ 13 Kilogramm zugenommen und sich das Gesicht mit einem speziellen Latex-Make-Up verunstalten lassen. Wuornos war 2002 in den USA hingerichtet worden. Deutsche Kurzfilme gingen leer aus Renee Zellweger wurde für ihren Auftritt im US-Bürgerkriegsdrama „Unterwegs nach Cold Mountain“ als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet. Die 34-Jährige spielt in dem Film die lebenskluge Herumtreiberin Ruby Thewes, die der Protagonistin Ada Monroe (Nicole Kidman) Durchsetzungskraft und Selbstvertrauen lehrt. Zu Zellwegers früheren Filmen zählt „Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück“. Die beiden deutschen Beiträge dagegen konnten sich in Hollywood nicht gegen die internationale Konkurrenz durchsetzen. Nominiert waren ursprünglich der Kurzfilm „Die Rote Jacke“ des Regisseurs Florian Baxmeyer und der dokumentarische Kurzfilm „Ferry Tales“ der in New York lebenden Katja Esson. Die weltweit erfolgreiche deutsche Komödie „Good Bye, Lenin“ war schon bei der Oscar-Nominierung nicht berücksichtigt worden. Gala aus Furcht vor Obszönitäten zeitverzögert ausgestrahlt Die Gala im Kodak Theatre wurde in diesem Jahr erstmals mit einer Verzögerung von fünf Sekunden übertragen, um im Zweifelsfall obszöne Gesten herausschneiden zu können. Auslöser hierfür war der in den USA heftig umstrittene Auftritt der Sängerin Janet Jackson. US-Sänger Justin Timberlake hatte beim Duett mit Jackson beim Football-Massenspektakel Super Bowl eine Brust der Sängerin entblößt. Die Veranstalter der Gala hatten allerdings zugesagt, dass die Verzögerung nicht genutzt werden soll, um politische Erklärungen von Oscar-Gewinnern oder Moderatoren zu zensieren. Der frühere Chef des Disney-Filmstudios und Produzent der Show im Kodak Theatre, Joe Roth, äußerte sich dennoch unzufrieden über die Regelung. „Wenn man sich an so eine Taste gewöhnt, ist das schlecht. Im einen Jahr ist es eine Taste für Obszönitäten, im nächsten Jahr dann für die Politik“, kritisierte er. Allerdings hielten sich die politischen Äußerungen im Gegensatz zum Vorjahr in Grenzen, als Oscar-Preisträger und Dokumentarfilmer Michael Moore US-Präsident George W. Bush wegen seiner Irak-Politik auf offener Bühne beschimpft hatte. Lediglich der Dokumentarfilmer Errol Morris warnte, die USA trieben mit ihrer Irak-Politik in ein ähnliches Fiasko wie vor Jahrzehnten in Vietnam. Morris wurde für den Dokumentarfilm „The Fog of War“ (Der Nebel des Krieges) ausgezeichnet, der das Leben des ehemaligen US-Verteidigungsministers Robert McNamara beschreibt. McNamara war während des US-Aufmarsches in Vietnam im Amt.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%