Frauenquote In Aufsichtsräten fehlen 258 Frauen

Union und SPD haben sich in ihren Koalitionsverhandlungen auf eine gesetzliche Frauenquote verständigt: Ab 2016 soll sie für Aufsichtsräte gelten. Das bedeutet für die börsennotierten Firmen viel Arbeit.

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Bisher allein unter Männern: Ab 2016 sollen in den Aufsichtsräten von großen börsennotierten Unternehmer 30 Prozent Frauen vertreten sein. Quelle: dpa

Berlin Wenn die gesetzliche Frauenquote für Aufsichtsräte kommt, fehlen in den Kontrollgremien der börsennotierten Unternehmen 258 Frauen. Das hat die Managerinnen-Initiative „Frauen in die Aufsichtsräte“ (Fidar) für die Zeitung „Welt am Sonntag“ ausgerechnet.

Die 160 von Fidar untersuchten Unternehmen aus Dax, MDax, SDax und TecDax haben demnach derzeit 1660 Aufsichtsräte. Um eine gesetzliche Quote von 30 Prozent zu erfüllen, müssten Fidar zufolge mindestens 208 Frauen männliche Aufsichtsräte ersetzen. „Da aber glatte Werte von 30 Prozent nur in seltenen Fällen erreicht werden können, werden tatsächlich 258 zusätzliche Aufsichtsräte benötigt“, sagte Fidar-Präsidentin Monika Schulz-Strelow der Zeitung.

Union und SPD hatten sich am vorigen Montag in ihren Koalitionsverhandlungen auf eine gesetzlich Quote verständigt. Nach dem Willen der Unterhändler sollen in den Aufsichtsräten großer börsennotierter Unternehmen ab 2016 mindestens 30 Prozent Frauen vertreten sein.

Darüber hinaus müssen große Unternehmen ab 2015 eigene verbindliche Ziele für die Erhöhung des Frauenanteils in Aufsichtsrat, Vorstand und den obersten Management-Ebenen definieren und veröffentlichen.

In den Führungspositionen der großen Unternehmen in Deutschland sind Frauen bislang eine Minderheit. Zwölf Jahre nach der Selbstverpflichtung der Wirtschaft, mehr Frauen in Aufsichtsräte und Vorstände zu berufen, lag ihr Anteil in den Führungsetagen der 160 börsennotierten Top-Unternehmen im September 2013 bei 11,7 Prozent.

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