Geringeres Währungsrisiko BMW baut X3-Nachfolger in den USA

BMW will sich mit einem massiven Ausbau seines US- Werks unabhängiger von den zuletzt kostspieligen Währungsrisiken machen. Der Nachfolger des Geländewagens X3 und der neue X6 werden im US-Werk Spartanburg vom Band laufen. Aktionäre fordern eine höhere Dividende.

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AP

„In unserem größten Einzelmarkt, den USA, verkaufen wir deutlich mehr Fahrzeuge als wir lokal produzieren“, sagte BMW-Chef Norbert Reithofer heute auf der Hauptversammlung. Bei einem schwachen Dollar ist dies für die Ertragslage ungünstig. Daher sollen künftig auch der Nachfolger des X3 sowie der neue X6 im US-Werk Spartanburg gebaut werden. Die Kapazität des Werks soll von derzeit 140.000 auf weit über 200 000.Fahrzeuge aufgestockt werden. 2006 hatten die Währungsbelastungen durch die Schwäche von US-Dollar und Yen den BMW-Gewinn vor Steuern um 666 Millionen Euro gedrückt. Aktionärsvertreter äußerten sich grundsätzlich zufrieden über die Lage bei dem Autobauer. Allerdings forderten sie angesichts deutlich gestiegener Gewinne in den vergangenen Jahren vehement eine höhere Dividende ein. „Werden Sie Premiumanbieter nicht nur bei den Fahrzeugen, sondern auch bei der Dividende“, appellierte Daniela Bergdolt von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) unter dem Applaus der 4600 Anteilseigner an den Vorstand. Die Ausschüttungsquote von zuletzt 16 Prozent sei viel zu niedrig. BMW will für 2006 je Stammaktie 70 Cent und je Vorzugsaktie 72 Cent zahlen. Das sind gut neun Prozent mehr als im Vorjahr. Massive Investitionen in den USA Investieren will BMW in den nächsten Jahren unter anderem in den Ausbau des US-Werks. Derzeit lässt der Konzern den geländegängigen X3 von Magna Steyr in Österreich bauen. In Branchenkreisen wird damit gerechnet, dass das Nachfolgermodell 2010 kommt. Im vergangenen Jahr wurden 113.000 Stück verkauft. Mit dem Wechsel in die USA kann BMW in Spartanburg die Kapazitäten auffüllen und erweitern. Im vergangenen Jahr wurden im dem US-Werk 105.000 Autos gebaut - also weniger als die Kapazität hergibt. Zusätzlich wird dort nun auch noch der X6 gebaut, der Ende nächsten Jahres auf den Markt kommen soll. Dabei handelt es sich um ein neues geländegängiges SUV im Stil des X5 mit Coupé-Elementen. Hier dürfte mit fünfstelligen Stückzahlen zu rechnen sein. BMW bestätigt Prognosen trotz Gewinneinbruchs Trotz eines Gewinneinbruchs und nur stagnierender Absätze im ersten Quartal bestätigte BMW die Ziele für das gesamte Jahr. „Beim Absatz erwarten wir bei allen drei Marken einen neuen Höchstwert“, sagte Reithofer. Die Zahl der Auslieferungen von Autos der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce soll um einen prozentual hohen einstelligen Wert auf über 1,4 Millionen steigen. Das Ergebnis vor Steuern soll - bereinigt um einen Sondereffekt - über dem Rekordwert des Vorjahres liegen. Damit will BMW vor Steuer weiterhin mehr als 3,75 Milliarden Euro verdienen. Einschließlich eines Sonderertrags aus einer Umtauschanleihe hatte der Vorsteuergewinn im vergangenen Jahr erstmals 4,1 Milliarden Euro betragen.

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