Gunnar Heinemann Duty-free-Shops stehen auf Russen

Parfums sind an Flughäfen der Renner und Asiaten kaufen am liebsten Accessoires. Gunnar Heinemann, Chef der Duty-free-Filialkette Gebr. Heinemann, im Interview über Expansion, Preiskämpfe und Kunden.

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Gunnar Heinemann

WirtschaftsWoche: Herr Heinemann, an Deutschlands Flughäfen steigt die Zahl der Passagiere 2011 voraussichtlich um fünf Prozent. Wie sehr profitieren Ihre Duty-free-Shops davon?

Gunnar Heinemann: Wenn der Passagierzuwachs bei fünf Prozent liegt, wollen wir den Umsatz um acht bis zehn Prozent steigern. Entweder wir machen mehr Passagiere zu Kunden, oder es gelingt uns, den Umsatz pro Kunden zu steigern. In den letzten Jahren haben wir immer ein überproportionales Wachstum geschafft...

...zur Freude der Flughäfen, die am Umsatz beteiligt sind.

Je nach Größe des Marktplatzes erzielen sie Umsatzpachten zwischen 10 und 30 Prozent.

Am Frankfurter Flughafen investieren Sie bis 2012 acht Millionen Euro und erweitern Ihre Verkaufsfläche von 9000 auf 12 000 Quadratmeter. Kaufen die Passagiere dann mehr?

Der Frankfurter Flughafen ist in den Sechziger-, Siebzigerjahren gebaut worden, als der Einzelhandel für den Flughafen noch nicht so wichtig war. Darum sind die Verhältnisse dort nicht optimal, die Shops zu klein. Mit der Vergrößerung steigt auch die Flächenproduktivität, denn im Gegenzug schließen wir kleinere Läden. Die verdienen kein Geld. Mit dem neuen Terminal A-Plus erhalten die Shops in Frankfurt eine Größenordnung, die wir woanders längst haben.

Duty free hat den Anspruch, billiger zu sein als die Konkurrenz in den Städten. Aber den lösen Sie doch nicht immer ein.

Der TÜV Rheinland überprüft in unserem Auftrag quartalsmäßig unsere Preise. Das Ergebnis ist, dass 90 bis 92 Prozent unserer Waren günstiger sind. Wir bieten ja zum Beispiel keine Unterhaltungselektronik an. Da könnten wir die Media-Märkte nicht schlagen.

Aber Haribo-Produkte oder Ritter-Sport-Schokolade etwa sind bei Ihnen billiger als beispielsweise bei Aldi?

Sicher nicht. Bei Süßwaren fällt uns der Preis manchmal nicht ganz leicht. Da haben wir andere Sortimentszusammenstellungen oder andere Verpackungen mit Geschenkcharakter, um den Kunden mehr zu bieten.

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