Handel Woolworth vor dem Aus

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Woolworth Building New York Quelle: Reuters

Die Woolworth in Deutschland, die im Gegensatz zu den angelsächsischen Kaufhäusern ohne s am Ende geschrieben, war von dieser Insolvenz nicht betroffen: Die Auslandstöchter des US-Ursprungskonzerns Woolworths hatten sich in den 80er und 90er Jahren abgespalten.

Die Mehrheit an der deutschen Gesellschaft wurde zunächst von dem britischen Investor Electra Flemming gehalten. 2007 übernahm ein Unternehmen der britischen Investment- und Beratungsgesellschaft Argyll Partners das operative Geschäft.

Woolworth-Erbin Hutton: "Armes reiches Mädchen"

Die US-Mutter hatte ihre Kaufhäuser in den USA bereits 1997 geschlossen und sich auf den Handel mit Sportartikeln verlegt. Der Woolworths-Konzern benannte sich erst in Venator um, seit 2001 heißt das Unternehmen Foot Locker.

Franklin Winfield Woolworth hatte die erste Filiale 1879 in den USA eröffnet. Die Artikel wurden zu Festpreisen von fünf oder zehn Cent angeboten. In der ersten Hälfte des Zwanzigsten Jahrhunderts stieg Woolworth zu einer der größten Warenhausketten auf.

Das 1913 erbaute Woolworth-Building in New York war mit einer Höhe von 241 Metern lange das höchste Gebäude der Welt. Die Woolworth-Enkelin und Erbin Barbara Hutton wurde zum Inbegriff des „armen reichen Mädchens“ – so auch der Titel eines Films über ihr leben. Hutton verschwendete ihr geerbtes Vermögen, unter anderem durch sieben Hochzeiten, zu ihren Ehemännern zählten Cary Grant und der deutsche Tennisprofi Gottfried von Cramm

Jeder Artikel kostete 25 oder 50 Pfennige

Das erste Geschäft in Deutschland wurde 1927 in Bremen eröffnet, jeder Artikel kostete 25 oder 50 Pfennige. Bis 1939 entstanden in Deutschland 82 Filialen.

1998 löste sich die deutsche Tochter durch ein Management Buy Out vom amerikanischen Ursprungsunternehmen. Die Mehrheit wurde vom britischen Investor Electra Flemming übernommen. Im Zuge einer Sanierung 2007/2008 waren bereits etwa 1000 Stellen gestrichen und rund 800 Beschäftigte entlassen worden.

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