ADAC, Nestlé, Zara Plötzlich gefangen im Shitstorm

Soziale Medien sind für Unternehmen schwieriges Terrain, schnell kann auf eine Image-Kampagne oder ein neues Produkt der Shitstorm folgen. Das mussten auch Unternehmen wie Adidas und Henkel schon erleben. Ein Überblick.

Einer der ersten Shitstorms fegte über den Computerhersteller Dell hinweg. Auslöser war der Blogpost eines Kunden, der sich über Produkt und Service beklagt hatte. Dell investierte daraufhin rund 150 Millionen US-Dollar in die Kommunikationspräsenz im Netz. Quelle: REUTERS
In einem Video warf die Umweltorganisation Greenpeace dem Lebensmittelhersteller Nestlé vor, für seine KitKat-Riegel mit einem Palmöl-Produzenten zusammenzuarbeiten, der den indonesischen Regenwald abholzt und so einen der letzten Lebensgebiete bedrohter Orang-Utans zerstört. Nestlé befeuerte die Wut der Internetnutzer, indem es das Video auf Youtube verbieten ließ. Am Ende lenkte das Unternehmen aber ein, kündigte die Verträge mit dem betreffenden Produzenten, stellte einen Social-Media-Manager ein und schulte seine Mitarbeiter im Umgang mit den sozialen Netzwerken. Quelle: REUTERS
In einer Crowd-Sourcing-Aktion rief der Konsumgüterhersteller Henkel Internetnutzer dazu auf, für eine Sonderedition Etiketten für Pril-Spülmittelflaschen zu gestalten. Den beliebten Vorschlag „schmeckt nach Hähnchen“ wollte das Unternehmen aber nicht umsetzen – und erntete dafür reichlich Kritik. Quelle: dpa
Ein Blogger beschwerte sich 2011 wegen Netzproblemen bei dem Telekommunikationsanbieter O2. Der antwortete, es handle sich um einen Einzelfall, woraufhin der Blogger die Aktion „Wir sind Einzelfall“ im Netz startete. Tausende Betroffene reagierten darauf, O2 räumte Versäumnisse ein und versprach den Ausbau des Netzes. Quelle: REUTERS
„Sklaven-Sandalen“, ein gestreiftes Kindershirt im KZ-Stil oder eine Handtasche mit Hakenkreuz – die Modemarke Zara des spanischen Inditex-Konzerns hat schon für einige Aufregung im Netz gesorgt. Quelle: REUTERS
Der deutsche Basketball-Star Dirk Nowitzki verspeiste in einem Werbespot für die Direktbank ING-DiBa eine Scheibe Wurst – und löste damit eine hitzige Netz-Debatte über Fleischkonsum aus. Die ING-DiBa reagierte vorbildlich, ließ der Diskussion freien Lauf und moderierte vorsichtig. Der Sturm ließ nach, das Unternehmen schloss die Kommentarfunktion nach einer Weile. Quelle: dpa
Im Juni 2012 wollte der Sportartikelhersteller Adidas Sneakers auf den Markt bringen „so heiß, dass man sie am Knöchel festbinden muss.“ Leider erinnerte das Modell an Fußfesseln von ehemaligen Sklaven in den USA. Die Reaktion von Verbrauchern war entsprechend wütend, Adidas brachte das Modell nie auf den Markt. Quelle: REUTERS
Eine ARD-Dokumentation über die Arbeitsbedingungen bei Amazon bescherte dem Onlineversandriesen im Netz eine Flut wütender Kommentare und reichlich Medienpräsenz. Erst nach einigen Tagen reagierte das Unternehmen über die Nachrichtenagentur dpa, den Shitstorm im Netz saß es allerdings aus. Der Imageschaden blieb: Laut des Markenmonitors BrandIndex von YouGov verlor Amazon rund die Hälfte seiner Imagepunkte innerhalb weniger Wochen. Heute liegt das Unternehmen wieder auf Platz drei der beliebtesten Einzelhändler in Deutschland. Quelle: dpa
Im April 2013 wurde die Deutsche Telekom in der Öffentlichkeit zur „Drosselkom“. Auslöser waren die Pläne des Telekommunikationsanbieters, eine Daten-Obergrenze für Kunden einzuführen. Nutzer empörten sich daraufhin in Online-Foren, eine Online-Petition fand mehr als 200.000 Unterstützer und ein Satire-Account mit dem Namen @drosselkom machte sich über die Situation lustig. Die Telekom musste am Ende einlenken – auch wegen eines Urteils des Landgerichts Köln. Quelle: dpa
Der ADAC hatte nachweislich die Wahl zum Leserpreis „Lieblingsauto“ manipuliert, das deckte die Süddeutsche Zeitung Anfang 2014 auf. Der Automobilclub stürzte daraufhin in eine schwere Imagekrise. Mitglieder der Führungsriege legten ihre Ämter nieder, der Verband kündigte einen umfassenden Reformprozess an. Quelle: dpa
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